Frankreich plant, eine Gruppe von Diplomaten nach Syrien zu entsenden, um die aktuelle politische und sicherheitspolitische Lage vor Ort zu sondieren. Damit unterstreicht das französische Außenministerium seine Bereitschaft, die syrische Bevölkerung in dieser prekären Zeit zu unterstützen. Welche Akteure vor Ort Teil dieser Gespräche sein werden, bleibt vorerst unklar. Die EU-Staaten zeigen sich aufgeschlossen gegenüber dem Machtwechsel in Syrien, obwohl die Zusammenarbeit mit den Rebellen, darunter die von der EU als terroristisch eingestufte Gruppe Hayat Tahrir al-Sham, kritisch bewertet wird. Frankreichs politische Strategie in der Region orientiert sich seit dem Abbruch der Beziehungen zu Baschar al-Assad im Jahr 2012 an einer Unterstützung säkularer Oppositionsgruppen im Exil sowie kurdischer Kräfte im Nordosten Syriens. Im Einklang mit den Vorgaben der Vereinten Nationen fordert Paris eine glaubwürdige und inklusive politische Übergangsphase in Syrien. Die diplomatische Annäherung an Syriens neue Führung könnte davon profitieren, dass Frankreich niemals versucht hat, seine Beziehungen zu Assads Regime zu normalisieren.