22. Januar, 2025

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Frankreichs Anleihenverkauf stößt auf Rekordnachfrage

Frankreichs Anleihenverkauf stößt auf Rekordnachfrage

Frankreich konnte beim ersten syndizierten Anleiheverkauf nach fast acht Monaten eine beeindruckende Nachfrage verzeichnen, als die neue Regierung versucht, die politische Unterstützung für ihren dringend benötigten Haushalt zu gewinnen. Das neue Schuldtitelangebot über 10 Milliarden Euro mit Fälligkeit im Jahr 2042 zog Bestellungen in Höhe von über 134 Milliarden Euro an – ein Rekordwert laut Daten von Bloomberg. Der Preis der Anleihe liegt acht Basispunkte über vergleichbaren Papieren, so Insider. Zuvor hatte Frankreich im Mai ein inflationsgebundenes Anleiheangebot platziert, kurz bevor Präsident Emmanuel Macron Neuwahlen ausrief, die das Land in einen politischen Sturm stürzten. In der Folge stiegen die Kreditkosten des Landes stark an, da Investoren höhere Renditen für das Halten von Schuldtiteln in dieser instabilen Phase forderten. Ministerpräsident François Bayrou steht vor ähnlichen Herausforderungen, konnte jedoch letzte Woche ein Misstrauensvotum überstehen. Sein Finanzminister hat die Unterstützung Brüssels für seinen Plan zur Defizitreduktion gesichert, der darauf abzielt, das Defizit auf 5,4 % des BIP zu senken. Ziel der Regierung bleibt es, das Defizit bis 2029 unter die EU-Marke von 3 % zu drücken. Die Risikodifferenz zwischen französischen und deutschen zehnjährigen Renditen verringerte sich merklich und lag zuletzt bei 77 Basispunkten. Syndizierungen sind zwar kostenintensiver als Auktionen, bieten aber die Möglichkeit, schnell große Geldsummen zu beschaffen und die Investorenbasis zu diversifizieren.