Frankreich zieht Truppen aus der Elfenbeinküste ab: Westafrikas Abkehr vom ehemaligen Kolonialherrn

Die Elfenbeinküste hat den Abzug französischer Truppen von ihrem Boden angekündigt und reiht sich damit in die wachsende Zahl frankophoner Staaten ein, die die ehemalige Kolonialmacht auffordern, ihre militärische Präsenz in Westafrika aufzugeben. Diese Entscheidung fällt zu einem Zeitpunkt, an dem die Elfenbeinküste sich auf Wahlen vorbereitet, die in zehn Monaten stattfinden sollen. Der 83-jährige Präsident Alassane Ouattara könnte bei diesen Wahlen erneut kandidieren. Der zunehmende anti-französische Stimmungsumschwung in der Region hatte bereits im letzten Jahr dem senegalesischen Oppositionsführer Bassirou Diomaye Faye zum Wahlsieg verholfen. Von diesem Trend haben auch Militärjuntas profitiert, die seit 2021 die Macht in Mali, Burkina Faso und Niger übernommen haben. Es scheint eine neue Ära der politischen Umbrüche in Westafrika angebrochen zu sein, die durch die komplexen Verflechtungen zwischen ehemaligen Kolonialmächten und ihren früheren Territorien geprägt ist.