Erdrückende Regenmengen haben in Teilen von Frankreich zu erheblichen Überschwemmungen, Evakuierungen und Unterbrechungen im Verkehr geführt. Der Wetterdienst Météo France erließ für sechs Departements in der Südhälfte die höchste Warnstufe Rot und rief für 34 weitere die Warnstufe Orange aus. Für den Abend war weiterer Regen prognostiziert, der die Lage weiter verschärfen könnte.
Besonders betroffen ist die Region Auvergne-Rhône-Alpes, wo rund 900 Menschen evakuiert werden mussten. Schulen blieben geschlossen, und dramatische Fernsehbilder zeigten überflutete Straßen und Fahrzeuge. Die Autobahnverbindung und die Bahnstrecke zwischen Lyon und Saint-Étienne wurden unterbrochen. Die SNCF warnte, dass der Zugverkehr zwischen diesen Städten möglicherweise mehrere Tage lahmgelegt bleiben könnte. Auch der Autobahnbetreiber Vinci Autoroutes meldete potenzielle Behinderungen auf mehr als 30 Autobahnen.
In einem massiven Einsatz waren 1.500 Feuerwehrleute aktiv, während Sirenen in verschiedenen Orten heulten, um die Bewohner zu warnen. Innenminister Bruno Retailleau sicherte zu, dass alle notwendigen Maßnahmen ergriffen würden, um den Betroffenen zu helfen. In Paris wurden rekordverdächtige Regenmengen gemessen, die normalerweise in zwei Wochen fallen.
Die Ministerin für ökologischen Wandel, Agnès Pannier-Runacher, wies auf die Einzigartigkeit dieser Lage hin, die direkt mit dem Klimawandel in Verbindung stehen könnte. Sie erklärte, dass binnen 48 Stunden örtlich 60 Zentimeter Niederschlag verzeichnet wurden. Ein Krisenstab wurde eingerichtet, um die weiteren Maßnahmen zu koordinieren.
In der Stadt Givors, die ebenfalls schwer getroffen wurde, waren 47 Personen nach einer Supermarktüberflutung eingeschlossen. Der Supermarktkonzern Carrefour, dessen Geschäftsführer Alexandre Bompard die Lage vor Ort überwacht, entschied sich, weitere Filialen in Nizza, Cannes, Monaco und Antibes zu schließen. Aktuell wird geprüft, wann eine Evakuierung der Eingeschlossenen möglich ist.