In der französischen Politlandschaft braut sich ein Sturm zusammen, der die Finanzmärkte beunruhigt. Finanzminister Antoine Armand machte in einem Interview mit Bloomberg Television deutlich, dass Frankreich keine künstlichen Fristen von Marine Le Pen akzeptieren werde. Die rechtsextreme Anführerin zeigt sich entschlossen, die Regierung möglicherweise schon bald zu stürzen. Die Nationalversammlung Frankreichs steht vor einer Herausforderung: Die Partei von Le Pen, das Rassemblement National, droht mit der Unterstützung eines Misstrauensvotums, sollte Premierminister Michel Barnier nicht bis Montag seinen Haushaltsplan für 2025 anpassen. Der Kernpunkt der Forderung betrifft die Anpassung der Renten an die Inflation. Bereits letzte Woche konnte Le Pen durchsetzen, dass die geplante Steuererhöhung auf Elektrizität zurückgenommen wurde, was ihre politische Marschroute weiter stärkt. Das politische Tauziehen lässt die Nervosität unter den Anleiheinvestoren steigen und führte dazu, dass Frankreichs Staatsanleihen vergangene Woche so stark unter Druck gerieten, dass sich die Zinssätze auf ein Niveau mit denen Griechenlands einpendelten. Premierminister Barnier warnt vor einem "Sturm" auf den Finanzmärkten, sollte keine Einigung erzielt werden. Die Budgetplanung mit ihren 60 Milliarden Euro Anpassungen will Klarheit und Ordnung in Frankreichs fiskalische Landschaft bringen, insbesondere angesichts eines erwarteten Defizits von 6,1 % der Wirtschaftsleistung in diesem Jahr. Budgetminister Laurent Saint-Martin betonte im Interview mit Le Parisien, dass weitere Budgetzugeständnisse fast 10 Milliarden Euro kosten würden und die Regierung keine weiteren Kompromisse eingehen werde. Le Pen reagierte darauf vehement und machte in einer Nachricht deutlich, dass ihre Partei, sollten die Forderungen nicht erfüllt werden, bereit ist, mit der linken Opposition zusammenzuarbeiten, um die Regierung zu stürzen. Inmitten dieser politischen Spannungen spekulieren Investoren verstärkt darauf, dass Le Pen den nächsten Schritt plant, um die aktuelle Regierung zu verdrängen. Die kommenden Tage bis zur möglichen Abstimmung am Mittwoch versprechen, spannend zu bleiben.