17. April, 2025

Märkte

Frankfurter Büromarkt verzeichnet Rekordergebnis durch strategische Umzüge führender Banken

Der Frankfurter Büromarkt hat im ersten Quartal des Jahres eine signifikante Erholung erlebt, angetrieben durch eine verstärkte Nachfrage von führenden Banken, die ihre Geschäftsgebäude in der Stadt erweitern. Eine detaillierte Analyse von Jones Lang LaSalle (JLL) zeigt, dass in diesem Zeitraum rund 200.000 Quadratmeter Bürofläche vermietet wurden. Diese Zahl stellt eine beachtliche Verdoppelung im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Vorjahr dar, was den Aufschwung in diesem Sektor weiter unterstreicht.

Ein wesentlicher Faktor für dieses Wachstum ist die Entscheidung der Commerzbank, ab 2028 den Central Business Tower im prestigeträchtigen Bankenviertel zu beziehen. Mit dieser Anmietung schafft die Commerzbank Platz für 3.200 Angestellte, was eine bedeutende Investition in ihre physische Präsenz in Frankfurt darstellt. Parallel dazu plant die ING Direktbank, im Frankfurter Ostend Fuß zu fassen, indem sie 32.000 Quadratmeter für ihren neuen Hauptsitz erwirbt. Diese Entwicklungen deuten auf einen verstärkten Wettbewerb um hochwertige Büroflächen in der Metropole hin.

Suat Kurt, der Leiter der JLL-Niederlassung in Frankfurt, hat diese Entwicklungen kommentiert und darauf hingewiesen, dass seit einem Jahrzehnt nicht mehr derartige umfangreiche Mietverträge abgeschlossen wurden. Für das Jahr 2025 prognostiziert JLL einen Flächenumsatz von 475.000 Quadratmetern, was in etwa dem langfristigen Durchschnitt des Frankfurter Marktes entspricht. Im Vergleich dazu war das Jahr 2024 von einer verhalteneren Nachfrage geprägt, mit nur 370.000 neu vermieteten Quadratmetern. Ein bemerkenswerter Vertrag wurde mit der Europäischen Zentralbank geschlossen, die sich 34.000 Quadratmeter im Turm „Gallileo“ für ihre Bankenaufsicht gesichert hat.

Einfluss auf den Büromarkt hat auch die verstärkte Etablierung von Homeoffice seit der Corona-Pandemie genommen. Diese Veränderung hat zu einer gestiegenen Leerstandsquote geführt, die nun über zehn Prozent liegt. Trotz der Bestrebungen von Unternehmen wie der Deutschen Bank, mehr Büropräsenz zu fördern, zeigt eine Studie des Ifo-Instituts, dass der Trend zum Homeoffice fortbesteht. Etwa ein Viertel der Erwerbstätigen arbeitet weiterhin in einem hybriden Modell, das Heim- und Büroarbeit kombiniert.

Premium-Büroflächen im Bankenviertel sind weiterhin stark nachgefragt, während in weniger zentralen Gegenden wie Frankfurt-Niederrad oder der City-West hohe Leerstandsquoten bestehen bleiben. Die Durchschnittsmiete liegt derzeit bei 32,60 Euro pro Quadratmeter, während Spitzenmieten bis zu 50 Euro erreichen können. Der anhaltende Zuzug aus dem Umland verstärkt den Druck auf zentrale Lagen weiterhin, wodurch laut JLL die Mietpreise, insbesondere um den Opernplatz, über einen längeren Zeitraum hinweg über 50 Euro pro Quadratmeter stabil bleiben dürften.