09. Januar, 2025

Märkte

Frankfurter Büromarkt: Leerstandsquote auf Rekordhoch

Frankfurter Büromarkt: Leerstandsquote auf Rekordhoch

Der Wandel zur Remote-Arbeit hinterlässt im Frankfurter Büromarkt deutliche Spuren: Eine steigende Zahl von Büroflächen steht leer, während die Neuvermietungszahlen 2024 auf einem historischen Tiefpunkt verharren. Wie eine Auswertung des renommierten Immobilienspezialisten Jones Lang LaSalle (JLL) zeigt, kletterte die Leerstandsquote in der sonst so florierenden Bankenmetropole von 8,8 Prozent im Jahr 2023 auf nunmehr 9,7 Prozent.

Mit gerade einmal 370.600 Quadratmetern neu vermieteter Bürofläche verzeichnete der Markt im vergangenen Jahr zunehmend Stagnation. Dies sei lediglich 2020, auf dem Höhepunkt der Pandemie, noch unvorteilhafter gewesen, berichtet JLL. Der Branchenspezialist Suat Kurt, seines Zeichens Niederlassungsleiter von JLL Frankfurt, identifiziert das Fehlen größerer Abschlüsse als Hauptursache für die Misere, während er zugleich Hoffnung auf eine Erholung im kommenden Jahr verbreitet.

Besonders ins Gewicht fiel der größte Abschluss des Jahres, den die Europäische Zentralbank mit einer Anmietung von 34.100 Quadratmetern im prestigeträchtigen Büroturm "Gallileo" tätigte. Trotz dieser vereinzelten Großvereinbarungen steigen die Spitzenmieten weiter an. Insbesondere Büros in attraktiver Lage, wie dem Bankenviertel, erfreuen sich weiterhin regem Interesse und generieren erstmals Preise jenseits der 50 Euro pro Quadratmeter-Marke.

Nichtsdestoweniger bleibt der Trend zum Homeoffice bestehen, was viele Unternehmen dazu nötigt, ihre Büroflächen zu verkleinern – darunter auch die Deutsche Bank, die jedoch gleichzeitig auf eine zunehmende Büropräsenz ihrer Angestellten drängt. Vermieter erstklassiger Objekte genießen den Vorteil anhaltender Nachfrage und Mieterhöhungen, während andere Marktteilnehmer ihre Strategien überdenken müssen.