Der Frankfurter Büromarkt könnte durch die strategischen Umzugspläne großer Banken bald ungeahnte Höhen erreichen. Diese Entwicklung prognostiziert Suat Kurt, Leiter der Niederlassung beim Immobilienmakler Jones Lang LaSalle (JLL). Die kommenden Monate könnten dank einiger bedeutender Vertragsabschlüsse als bestes Quartal aller Zeiten in die Geschichtsbücher eingehen.
Die Direktbank ING Deutschland plant, ihre Zelte 2028 im pulsierenden Frankfurter Ostend aufzuschlagen. Hierfür wird sie rund 32.000 Quadratmeter mieten. Derweil beabsichtigt die Commerzbank, ein weiteres Hochhaus im prestigeträchtigen Bankenviertel, den Central Business Tower, zu beziehen. Dort sollen etwa 3.200 Mitarbeiter von verschiedenen Standorten auf mehr als 73.000 Quadratmetern zusammengezogen werden, was die Gesamtmietfläche der beiden Banken auf beeindruckende 100.000 Quadratmeter anhebt.
Im ersten Quartal 2025 könnte der Umsatz bei über 180.000 Quadratmetern liegen, was laut Kurt zu einem Rückgang der Leerstandsquote in Frankfurt führen könnte. Im gesamten vergangenen Jahr wurden lediglich 370.000 Quadratmeter vermietet, obwohl es bedeutende Abschlüsse wie jene mit der Europäischen Zentralbank im 'Gallileo'-Turm gab.
Doch nicht alles ist rosig. Seit der Etablierung des Homeoffice infolge der Corona-Pandemie hat sich die Immobilienstimmung eingetrübt. Firmen verkleinern Büroflächen und die Nachfrage stagniert. Studien prophezeien, dass der Bedarf an Büros bis 2030 um über zehn Prozent sinken könnte.
Einige Unternehmen, darunter die Deutsche Bank, wünschen jedoch wieder vermehrte Anwesenheit ihrer Angestellten am Arbeitsplatz. Kurt stellt fest, dass die Spitzenmieten im Zentrum mit bis zu 50 Euro pro Quadratmeter weiterhin hoch sind. Die Nachfrage ist doppelt so hoch im Zentrum wie außerhalb, wo viele Büros ungenutzt bleiben.
Wohnraumumwandlungen sind momentan kein Thema. Obwohl viele Büros leer stehen, mangelt es an entsprechenden Projekten. Die Hürden sind hoch, und Investoren bevorzugen andere Umwandlungsprojekte.