10. Oktober, 2024

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Frankfurt unter Druck: Hessens Pläne für den Finanzplatz bei drohender Unicredit-Übernahme

Frankfurt unter Druck: Hessens Pläne für den Finanzplatz bei drohender Unicredit-Übernahme

Angesichts der bevorstehenden potenziellen Übernahme der Commerzbank durch die italienische Unicredit zeigt sich Hessens Ministerpräsident Boris Rhein alarmiert und bereitet Gegenmaßnahmen vor. Im Landtag verkündete der Christdemokrat die zügige Einrichtung eines Finanzplatzkabinetts. Dieses neue Gremium soll in enger Zusammenarbeit mit den zentralen Akteuren in Frankfurt Ideen und Strategien entwickeln, um die Position der Finanzmetropole zu stärken. Mit der Stadt als Dreh- und Angelpunkt vielfältiger Finanzinstitute, darunter auch die Deutsche Bank und die Europäische Zentralbank, erhält das Vorhaben eine besondere Dringlichkeit.

Rhein verdeutlichte, dass er bei der Sicherung des Finanzplatzes Frankfurt auch Unterstützung vom Bund erwartet. Besondere Sorge bereitet ihm der mögliche Verlust an Souveränität und Stabilität, sollte die Commerzbank, ein bedeutender Finanzdienstleister für den deutschen Mittelstand und eine zentrale Stütze der nationalen Wirtschaft, unter die Kontrolle der Unicredit geraten.

Mit dem Zukauf von Commerzbank-Anteilen im September plant Unicredit, ihre Präsenz in Deutschland zu erweitern. Dies könnte laut Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp jedoch zu erschwerten Kreditbedingungen für deutsche Unternehmen führen. Die Arbeitnehmervertretung der Commerzbank warnt zudem vor dem drohenden Verlust von bis zu 18.000 Arbeitsplätzen im Zuge einer Fusion. Rhein betont, dass der unternehmerische Impuls für die Commerzbank eher gestärkt denn geschwächt werden sollte, um den Wirtschaftsstandort Deutschland zu sichern.