26. Dezember, 2024

Grün

Frankfurt fördert Autoverzicht mit Deutschlandticket-Prämie

Frankfurt fördert Autoverzicht mit Deutschlandticket-Prämie

Die Stadt Frankfurt hat eine innovative Maßnahme angekündigt, um den Umstieg vom privaten PKW auf umweltfreundliche Verkehrsmittel zu fördern. Ab dem 1. Juli erhalten Autofahrer, die ihr Fahrzeug abmelden, ein Deutschlandticket im Gegenwert von 588 Euro. Dies entspricht den Kosten für das 49-Euro-Ticket über zwölf Monate. Dies gab Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert (Grüne) am Freitag bekannt.

Um diese Prämie zu erhalten, müssen die Bürger ihren Erstwohnsitz in Frankfurt haben und nachweisen, dass sie ein Auto mit Verbrennungsmotor in den letzten drei Monaten entweder verschrottet, verkauft oder verschenkt haben. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Fahrzeug als Erst-, Zweit- oder Drittwagen genutzt wurde. Der Prozess zur Beantragung der Prämie ist zwar nicht vollständig digitalisiert, da ein Auszug aus dem Fahrzeugregister des Kraftfahrt-Bundesamtes erforderlich ist, aber stichprobenartige Überprüfungen sollen Missbrauch verhindern.

Tom Reinhold, Geschäftsführer der Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF), erwartet monatlich 50 bis 60 Anträge. Damit könnten jährliche Kosten von bis zu 420.000 Euro auf die Stadt zukommen, bei einem insgesamt bereitgestellten Budget von einer halben Million Euro. Nach Ablauf des ersten Jahres soll eine Evaluation der Maßnahme stattfinden, um über eine mögliche Fortsetzung zu entscheiden.

Auch in der mittelhessischen Stadt Marburg gibt es eine ähnliche Initiative. Hier erhalten Bürger, die ihren Privatwagen für ein Jahr abmelden, einen Gutschein im Wert von 1250 Euro. Dieser kann für Carsharing, öffentliche Verkehrsmittel oder sogar in Geschäften und der Gastronomie genutzt werden.

Die Initiativen in Frankfurt und Marburg verdeutlichen, wie Städte durch innovative Anreize und finanzielle Unterstützung den Wechsel vom Individualverkehr zu nachhaltigeren Verkehrsmitteln fördern wollen. Der Umstieg verspricht nicht nur eine bessere Luftqualität, sondern auch eine effizientere Nutzung des städtischen Raums.