19. Februar, 2025

Politik

François Bayrou: Politischer Druck und historische Vorwürfe

François Bayrou: Politischer Druck und historische Vorwürfe

Der französische Premierminister François Bayrou befindet sich erneut im politischen Kreuzfeuer. Es geht um Vorwürfe, dass er als früherer Bildungsminister nicht ausreichend auf Missstände an einer katholischen Internatsschule reagiert habe. Diese Vorwürfe beziehen sich auf eine Zeitspanne vor rund 30 Jahren. Bayrou betont, dass er in seiner Amtszeit alle erforderlichen Schritte unternommen habe und auch nach seiner Amtszeit entsprechend gehandelt habe. Der Druck auf den Premierminister verstärkt sich, da mehrere Misstrauensanträge im Parlament bereits überstanden wurden und neue politische Herausforderungen auf ihn zukommen. Insbesondere die Linkspartei fordert Bayrous Rücktritt angesichts der aktuellen Anschuldigungen. In der nächsten Woche steht ein weiterer Misstrauensantrag zur Debatte, der jedoch andere Angelegenheiten betrifft. Die schockierenden Enthüllungen gehen auf 112 ehemalige Schüler der betroffenen Schule zurück, die sich mit Berichten über körperlichen und sexuellen Missbrauch meldeten. Die Vorfälle sollen sich laut ihren Angaben über Jahrzehnte, konkret von den Sechzigerjahren bis 2011, ereignet haben. Bayrou erklärte kürzlich, dass er seinerzeit von keinem Missstand gewusst habe und 1996 eine Untersuchung eingeleitet habe, die beruhigende Resultate lieferte. Gleichzeitig zeigen journalistische Nachforschungen, dass Bayrou möglicherweise doch umfassendere Kenntnisse von den damaligen Zuständen gehabt haben könnte.