Die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) feiert in der Steiermark einen eindrucksvollen Wahlerfolg. Laut vorläufigen Ergebnissen setzte sie sich mit 35 Prozent klar an die Spitze. Dies markiert einen spektakulären Anstieg von 17,5 Prozentpunkten im Vergleich zur letzten Wahl. Die ehemals führende Österreichische Volkspartei (ÖVP), die zuvor in Koalition mit der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ) regierte, fiel auf knapp 27 Prozent zurück, was einem Verlust von 9 Prozentpunkten entspricht. Die SPÖ büßte ebenfalls leicht ein und steht nun bei 21 Prozent.
Diese Wahl stellt nicht nur für das viertgrößte Bundesland Österreichs, die Steiermark, einen Richtungswechsel dar, sondern könnte auch die politische Großwetterlage des Landes beeinflussen. Der Aufwärtstrend der FPÖ reiht sich nahtlos in deren jüngste Erfolge bei den Landtagswahlen in Vorarlberg sowie den Nationalratswahlen ein.
Obwohl die FPÖ auf Bundesebene, wegen des als radikal betrachteten Vorsitzenden Herbert Kickl, politisch isoliert ist, eröffnet der steirische Wahlerfolg unter Mario Kunasek potenzielle Koalitionsmöglichkeiten. Dies steigert den Druck auf ÖVP, SPÖ und die liberalen Neos, die derzeit an einer Koalition in Wien arbeiten, um die FPÖ von der Bundesregierung fernzuhalten. FPÖ-Chef Kickl interpretiert das Wahlergebnis hingegen als klare Botschaft gegen eine mögliche "Ampel-Koalition der Wahlverlierer".