Der taiwanesische Elektronikkonzern Foxconn, bekannt für die Produktion von iPhones und Elektrogeräten, hat laut einer mit der Angelegenheit vertrauten Person, ein kontrollierendes Interesse an Nissan Motor bekundet. Foxconn soll nicht nur an den Produktionsstätten und der Ausrüstung des japanischen Autoherstellers interessiert sein, sondern an dem gesamten Unternehmen, das für Modelle wie den Pathfinder, Sentra und den GTR-Sportwagen bekannt ist.
Obwohl noch unklar ist, ob Nissan ernsthafte Gespräche mit Foxconn aufgenommen oder die Annäherungsversuche bereits abgelehnt hat, wollte sich ein Sprecher von Nissan dazu nicht äußern. Auch von Foxconn war zunächst kein Kommentar erhältlich.
Parallel zu diesen Entwicklungen haben Nissan und Honda Gespräche über eine mögliche Fusion begonnen, was die Wettbewerbsfähigkeit der beiden Autobauer auf globaler Ebene, insbesondere in China, stärken könnte. Laut Nikkei wurde dieser Schritt beschleunigt, um eine Übernahme Nissans durch Foxconn zu verhindern. Honda erwägt unterschiedliche Ansätze, darunter eine Kapitalverbindung oder die Gründung einer Holdinggesellschaft.
Die Berichte über potenzielle Fusionen und Übernahmen kommen zu einem turbulenten Zeitpunkt für Nissan, der von einem starken Gewinnrückgang, sinkenden Aktienkursen und einem umfassenden Restrukturierungsplan geprägt ist. Die Aussicht auf eine Fusion mit Honda ließ den Aktienkurs von Nissan um bis zu 24% steigen, dem größten Sprung in der Firmengeschichte.
Für Foxconn wäre eine Mehrheitsbeteiligung an einem japanischen Unternehmen kein Novum. Bereits 2016 übernahm der Konzern zwei Drittel des Elektronikherstellers Sharp, was ihm zahlreiche Vorteile bescherte. Diese Beteiligung wird jedoch nach und nach reduziert, obwohl Foxconn nach wie vor der Hauptaktionär ist.