Die Loyalität zu Donald Trump bleibt ein entscheidender Faktor für die Besetzung seines Regierungsteams. Ein gut gefülltes Portemonnaie ist nützlich, doch ein Sendeplatz bei Fox News kann den entscheidenden Vorteil bringen. Viele seiner Wunschkandidaten für Schlüsselpositionen haben enge Verbindungen zu Trumps bevorzugtem Nachrichtensender.
Ob als Moderatoren wie Pete Hegseth, Sean Duffy und Mike Huckabee oder häufige Gäste wie Mehmet Oz und Tulsi Gabbard, eine beeindruckende Anzahl potentieller Mitglieder in Trumps Administration hat bereits eine Bühne bei Fox News gefunden. Der rechtskonservative Sender spielt eine Doppelrolle: Er ist nicht nur Sprachrohr für Trumps Botschaften, sondern auch Inspirationsquelle für seine Personalpolitik.
Trump setzt auf Persönlichkeiten, die medial präsent sind und durch Beraterrollen hervorgetreten sind. Diese Praxis erinnert an seine erste Amtszeit, als er mehrfach Personen mit Fox News-Hintergrund in sein Team aufnahm. John Bolton schilderte einmal, wie der Präsident im Oval Office fast ununterbrochen den Sender verfolgte. Für Trump waren die gezeigten Inhalte oft direktes Futter für politische Entscheidungen.
Nach einer kurzen Abkühlung nach seiner Wahlniederlage im Jahr 2020 scheint die Beziehung zu Fox News wieder auf Kurs zu sein. Ein Beispiel ist Pete Hegseth, ein Moderator mit militärischem Hintergrund, der als heiße Option für den Posten des Verteidigungsministers gehandelt wird – trotz mangelnder Verwaltungserfahrung für ein solch anspruchsvolles Amt.
Der Sender bleibt im Fokus eines Mannes, der durch das Fernsehen selbst zu einer nationalen Berühmtheit wurde. Doch die Konkurrenz durch neue, radikalere Medien wie Newsmax und One America News ist spürbar. Um im Wettkampf um Zuschauer zu bestehen, passt Fox News seine Inhalte an.
Trumps Team reflektiert diese Medienstrategie. Eine weitere prominente Personalie ist Linda McMahon, die als Bildungsministerin im Gespräch ist. Die Mitgründerin von World Wrestling Entertainment wird von Trump für ihren Unterhaltungsfaktor geschätzt, trotz fehlender Qualifikationen für den Posten.
Diese Mischung aus Politik und Entertainment ist keine Laune des designierten Präsidenten, sondern eine durchdachte Strategie. Sie spricht Anhänger an, die die politische Elite in Washington als abgehoben empfinden und Macher, die aus dem bürokratischen Dickicht hervorstechen, bevorzugen. In den Personalentscheidungen spiegelt sich der Wunsch nach einem radikalen Wandel, bei dem die Inszenierung selbst zur Botschaft wird.