Der Venture-Capital-Fonds Founders Fund, mitbegründet vom Milliardär Peter Thiel, setzt auf ein Nuklear-Start-up, das sich auf die Produktion von Brennstoff für die neueste Generation von Reaktoren spezialisiert. Dieser Brennstoff, bekannt als hochangereichertes niedrigangereichertes Uran (Haleu), wird benötigt, um den wachsenden Energiebedarf von künstlicher Intelligenz (KI) zu decken.
Das junge Unternehmen, das sich noch in der Frühphase befindet, jedoch bereits von Veteranen der Nuklearindustrie und SpaceX-Ingenieuren unterstützt wird, plant eine innovative Produktionsmethode für Haleu zu entwickeln.
Haleu ist effizienter als herkömmlicher Kernbrennstoff und wird in fortschrittlichen Reaktoren wie kleinen modularen Reaktoren verwendet. Unternehmen wie Amazon und Microsoft sehen in diesen Reaktoren eine Lösung, um den enormen Energiebedarf ihrer schnell wachsenden Rechenzentren mit KI-Anwendungen zu decken.
Dieser Vorstoß von Founders Fund betont die wachsende Bedeutung der Kernenergie für die weltweit größten Technologiefirmen. Diese benötigen zuverlässige, kohlenstoffarme Energiequellen, um ihre KI-Infrastruktur auszubauen und gleichzeitig ihre Emissionsziele einzuhalten.
In einem der bislang größten Schritte kündigte Microsoft kürzlich einen 20-jährigen Stromliefervertrag mit Constellation Energy an, der die Wiedereröffnung des Kernkraftwerks Three Mile Island in Pennsylvania vorsieht.
Das Engagement von Founders Fund zeigt, dass die Technologiebranche nicht nur am Bau neuer Kernkraftwerke interessiert ist, sondern auch an der Unterstützung der Brennstofflieferkette, um den Energiebedarf der KI zu decken.
Dennoch stellte Founders Fund keinen Kommentar bereit.
Seit der Fukushima-Katastrophe in Japan 2011 sowie der Überabhängigkeit von Russland sind Investitionen in die Anreicherung und Umwandlung zurückgegangen. Haleu ist kommerziell kaum verfügbar, da nur Russland und China über die notwendige Infrastruktur zur Massenproduktion dieses Brennstoffs verfügen.
„Die großen Tech-Unternehmen haben klar gemacht, dass Kernkraft der nächsten Generation eine der wenigen Lösungen für das wachsende Energieproblem der Rechenzentren ist,“ sagte Nick Lawson, CEO von Ocean Wall, einer investitionsaktiven Firma im Uranium-Sektor. „Der Mangel an Brennstoffversorgung behindert das ambitionierte Vorhaben der nächsten Generation der Kernkraft.“
Die Anreicherungsinitiative ist nicht Thiels erstes Engagement im Nuklearsektor. Er unterstützte das Kernfusions-Start-up Helion, während Founders Fund Transatomic Power unterstützte, das versuchte, eine Salzschmelzenreaktor-Technologie zu entwickeln, bevor es 2018 geschlossen wurde.
Das Projekt wird auch die Bemühungen von Centrus Energy verstärken, Haleu-Produktion in den USA zu starten. Centrus begann letztes Jahr mit der Produktion von Haleu in einer Demonstrationsanlage.
Einer der Informanten gab an, dass Founders Fund bereit ist, Mittel zu investieren, die nach Erhalt der Genehmigungen der US Nuclear Regulatory Commission und des Department of Energy freigegeben werden.