Mehr als 70 Organisationen und Bürgerinitiativen aus dem In- und Ausland erheben ihre Stimmen gegen die geplante Kohlendioxid-Speicherung (CCS) unter der Nordsee in Deutschland. In einem offenen Brief an Abgeordnete und den Bundesrat fordern sie das Stoppen der Novellierung des Kohlendioxid-Speichergesetzes. Diese Gesetzesänderung könnte, so die Initiativen, mit Milliarden an Steuermitteln den notwendigen Abschied von fossilen Energieträgern verzögern oder gar verhindern. Die Initiativen kritisieren die CCS-Technologie scharf als 'gefährlichen Irrweg' für Mensch und Umwelt, der die Klimakrise verschärft, die Meere belastet und die Energiewende behindert. In ihren Augen ist die fossile Industrie der Hauptnutznießer, während die Gesellschaft für die enormen Kosten aufkommen müsste. Neben der Aufforderung, das Gesetz nicht zu verabschieden, drängen die Unterzeichnenden darauf, dass insbesondere die Industrie rasch aus den fossilen Energien aussteigt. Stattdessen sollte der Fokus auf Energieeinsparung, den naturverträglichen Ausbau erneuerbarer Energien und ressourcenschonende Produktion gelegt werden. Obwohl die Bundesregierung versichert, dass die Vermeidung fossiler Energien nach wie vor oberste Priorität hat, sieht sie in den Technologien CCS und CCU (CO2-Verwertung) notwendige Werkzeuge, um die Klimaziele zu erreichen. Deutschland strebt die Treibhausgasneutralität bis 2045 an.