24. November, 2024

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Fossile Brennstoffe auf dem Vormarsch: Weltweite Emissionen erreichen neuen Höchststand

Fossile Brennstoffe auf dem Vormarsch: Weltweite Emissionen erreichen neuen Höchststand

Trotz globaler Anstrengungen zur Reduzierung von Treibhausgasen zeigt ein neuer Bericht des Global Carbon Projects, dass die fossilen CO2-Emissionen auf ein Rekordhoch steigen. Die Emissionen werden um 0,8 Prozent auf 37,4 Milliarden Tonnen anwachsen, erklärte Judith Hauck vom Alfred-Wegener-Institut, eine der Hauptautorinnen des Global Carbon Budget 2024. Ein klarer Wendepunkt bei den fossilen Emissionen sei laut Hauck nicht in Sicht.

Erstautor Pierre Friedlingstein von der University of Exeter ruft anlässlich der bevorstehenden Weltklimakonferenz in Baku Staatsoberhäupter auf, drastische Maßnahmen zur Emissionsreduktion zu ergreifen, um die Erderwärmung unter der kritischen Marke von 2 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Niveau zu halten. Trotz Fortschritten in 22 Ländern, darunter Deutschland und die USA, bleibt die Reduzierung der Emissionen weltweit eine erhebliche Herausforderung.

Niklas Höhne vom NewClimate Institute sieht jedoch Hoffnung in der Entwicklung erneuerbarer Energien. Besonders in China findet ein Wandel statt, unterstützt durch die wachsende Elektromobilität. Dennoch bleibt der globale Energiebedarf hoch, was in Verbindung mit den steigenden Zahlen von Klimaanlagen und Künstlicher Intelligenz eine weitergehende Nutzung fossiler Ressourcen begünstigt.

Der Bericht hebt auch die Rolle der natürlichen CO2-Senken hervor. Mehr als die Hälfte der Emissionen wird von Ozeanen und Landmassen absorbiert, obgleich Klimawandel die Effizienz dieser Senken beeinträchtigt hat. Ein alarmierender Anstieg der CO2-Konzentration in der Atmosphäre auf 422,5 ppm wird erwartet, was zeigt, dass drastische Reduzierungen mehr denn je notwendig sind.

Julia Pongratz von der Ludwig-Maximilians-Universität München warnt vor den langfristigen Folgen der aktuellen Emissionen: Um das globale Ziel einer Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad zu erreichen, müssen die Emissionen innerhalb der nächsten sechs Jahre netto auf null reduziert werden. Jede Verzögerung hat schwerwiegende Konsequenzen, wie die jüngsten Ereignisse von Bränden und Überflutungen verdeutlichen.