Am Stuttgarter Landgericht entfaltet sich ein spannender Justizfall um die ehemaligen Vorstandsmitglieder des ehemals renommierten Küchenherstellers Alno. Der Prozess gegen die Ex-Vorstände, deren Verteidiger bereits zu Beginn eine umfassende Stellungnahme ankündigten, geht am Montag in die nächste Runde. Die Beobachter des Verfahrens sind gespannt darauf, ob beide Vorstände die Gelegenheit erhalten, ihre Sicht der Dinge darzulegen – eine Entscheidung, die maßgeblich von der Länge der Ausführungen des zuerst aussagenden Angeklagten abhängt. Im Mittelpunkt der Anklage stehen schwere Vorwürfe: Insolvenzverschleppung, Kreditbetrug und Untreue. Ein weiterer Angeschuldigter sieht sich zudem mit dem Verdacht der Beihilfe zur Untreue konfrontiert. Diese Vorwürfe werfen dunkle Schatten auf ein Unternehmen, das einst als stolzer Vertreter schwäbischer Handwerkskunst galt. 2017 ging der Stern von Alno unter, als das Unternehmen Insolvenz anmeldete, obwohl die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft auf eine frühere Zahlungsunfähigkeit hindeuten. Der Finanzkrimi verlängerte sich, als ein Investor die wertvollsten Kernelemente von Alno übernahm und die Küchenproduktion eine Zeit lang fortsetzte, bevor auch dieses Vorhaben scheiterte.