04. Januar, 2025

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Fortschritte in Bhopal: Giftmüll der Katastrophe von 1984 wird sicher entsorgt

Fortschritte in Bhopal: Giftmüll der Katastrophe von 1984 wird sicher entsorgt

Indien hat einen bedeutenden Schritt unternommen, um die Last der verheerenden Gaskatastrophe von Bhopal aus dem Jahr 1984 zu mildern. Die Behörden meldeten kürzlich den erfolgreichen Transport von giftigem Abfall, der seit dem Unglück auf dem ehemaligen Industriegebiet lagerte, zu einer speziellen Entsorgungsanlage. Dort soll das toxische Material innerhalb der nächsten drei bis neun Monate umweltgerecht verbrannt werden.

Am 3. Dezember 1984 entwichen in der damals als Vorzeigeprojekt für den indischen Industriestandort angesehenen Pestizidfabrik der Union Carbide Corporation erhebliche Mengen an Methylisocyanatgas. Diese Katastrophe führte zum Tod von über 5.000 Menschen und beeinträchtigte die Gesundheit von mehr als einer halben Million Menschen in Bhopal, der Hauptstadt von Madhya Pradesh.

Der Abtransport des gefährlichen Abfalls aus Bhopal erfolgte unter strengen Sicherheitsvorkehrungen. 337 Tonnen der gefährlichen Substanzen wurden nunmehr entriegelt und auf dem Weg zur Verbrennungsanlage im 230 Kilometer entfernten Pithampur gebracht, so Swatantra Kumar Singh, Direktor für die Hilfs- und Rehabilitierungsmaßnahmen der Bhopal-Gastragödie.

Bereits 2015 wurde eine Testphase zur Entsorgung durchgeführt, bei der 10 Tonnen Abfall umweltverträglich beseitigt wurden. Die Behörde für Umweltkontrolle prüfte daraufhin die Einhaltung der Emissionsstandards und befand sie im Einklang mit den nationalen Richtlinien. Singh indes versicherte, dass die gesamte Maßnahme umweltverträglich ablaufen werde.

Kritik kommt jedoch von der Aktivistin Rachna Dhingra. Sie äußerte Bedenken, dass der verbleibende Feststoffmüll die Umwelt gefährden könnte, wenn er auf einer Deponie vergraben wird. Dhingra forderte, dass die ursprünglichen Verursacher, Union Carbide und ihr heutiger Eigentümer Dow Chemical, für die Beseitigung des Abfalls verantwortlich gemacht werden sollten.