04. Dezember, 2024

Wirtschaft

Fortschritte beim digitalen Euro: Einblicke der EZB in die Zukunft des Bezahlens

Fortschritte beim digitalen Euro: Einblicke der EZB in die Zukunft des Bezahlens

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihren zweiten Fortschrittsbericht zur Vorbereitungsphase des digitalen Euros veröffentlicht, die seit dem 1. November 2023 läuft. Diese Initiative verfolgt das Ziel, die Grundlage für die potenzielle Einführung eines digitalen Euros zu schaffen und Millionen Bürgern im Euroraum zugutekommen zu lassen. Seit dem ersten Bericht hat die EZB das Regelwerk für den digitalen Euro aktualisiert, um Zahlungen EU-weit zu standardisieren. Diese Überarbeitung erfolgte nach einer Zwischenevaluierung durch die Rulebook Development Group unter Einbeziehung von Konsumenten, Einzelhändlern und Zahlungsdienstleistern. Zusätzlich wurden sieben neue Arbeitsstränge im Mai 2024 begonnen, die sich mit wesentlichen Themen wie Nutzererfahrung und Risikomanagement befassen. Parallel dazu hat die EZB den Bewerbungsprozess für potenzielle Anbieter von Komponenten und Dienstleistungen des digitalen Euros abgeschlossen. Die ausgewählten Bewerber sind nun eingeladen, Angebote einzureichen, deren Ergebnisse im nächsten Jahr auf der Webseite der EZB veröffentlicht werden. Währenddessen haben Untersuchungen zur Nutzerforschung begonnen, um Präferenzen zu sammeln und Entscheidungen zu unterstützen. Diese Aktivitäten konzentrieren sich auf spezifische Zielgruppen wie kleine Händler und gefährdete Verbraucher, deren Ergebnisse Mitte nächsten Jahres erwartet werden. Die EZB kooperiert währenddessen eng mit Schlüsselakteuren des Marktes, darunter Händler, Zahlungsdienstleister, Fintech-Unternehmen und Universitäten. Diese Partnerschaften sollen dazu dienen, bedingte Zahlungen zu testen und weitere Nutzungsmöglichkeiten für den digitalen Euro zu erkunden. Ein Bericht über die Ergebnisse dieser Partnerschaften wird im Juli 2025 erwartet. Gleichzeitig arbeitet die EZB mit Experten der nationalen Zentralbanken des Eurosystems und nationalen Behörden daran, eine Methodologie für die Festlegung von Halteobergrenzen für den digitalen Euro zu entwickeln. Diese Bemühungen werden der EZB helfen, entscheidende Faktoren zur Kalibrierung zu identifizieren und einen Vorschlag zu erstellen, der 2025 eingehend getestet wird. Über die mögliche Einführung eines digitalen Euros wird der EZB-Rat erst nach Verabschiedung der entsprechenden Gesetzgebung entscheiden. Derweil hat die EZB eine Vereinbarung mit der Norges Bank getroffen, die Norwegen in das TARGET Instant Payment Settlement (TIPS) Service des Eurosystems einbezieht.