Der diplomatische Krimi im Nahen Osten könnte in eine neue Phase eintreten, während die Gespräche über eine mögliche Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon fortschreiten. US-Vermittler Amos Hochstein wertete die jüngsten Verhandlungen mit dem libanesischen Parlamentspräsidenten Nabih Berri als positiv und machte sich anschließend auf den Weg nach Israel, um dort die Diskussionen weiterzuführen. Wenngleich Hochstein sich bedeckt hielt, was konkrete Details betrifft, zeichnen sich spannende Entwicklungen ab. Berri, ein einflussreicher Unterstützer der Hisbollah, spielt eine wesentliche Rolle in diesen Gesprächen, bei denen Israel und die Hisbollah selbst nicht direkt kommunizieren. In den vergangenen Wochen fanden sich in diversen Medien Berichte über einen US-Vorschlag, der einen 60-tägigen Waffenstillstand vorsieht. In dieser Zeitspanne soll die israelische Armee sich aus dem Libanon zurückziehen, während die libanesische Armee die Grenze sichern könnte. Darüber hinaus planen beide Seiten nach Ablauf der 60 Tage Verhandlungen zur vollständigen Umsetzung der UN-Resolution 1701. Die Hisbollah zeigt einem Vernehmen nach Interesse, den US-Entwurf als Grundlage für weitere Gespräche heranzuziehen. Auch wenn der Weg zu einer endgültigen Lösung noch weit sein mag, verbreitet diese Entwicklung einen Hoffnungsschimmer in einer Region, die von langanhaltenden Konflikten geprägt ist.