Die Klimakrise dominiert die globale Agenda: Während Aserbaidschan sich als Gastgeber der UN-Klimakonferenz präsentiert, lenken äußere politische Entwicklungen, insbesondere der jüngste Wahlsieg von Donald Trump, die Aufmerksamkeit der Teilnehmer bisweilen ab. Rund 200 Nationen treffen sich in Baku, um die aktuellen Herausforderungen der Erderwärmung zu diskutieren, deren verheerende Auswirkungen bei Extremwetterereignissen wie in Spanien unlängst zu beobachten waren. Am Verhandlungstisch steht die verstärkte finanzielle Unterstützung armer Länder im Zentrum. Hierbei fordern Entwicklungsländer und Umweltgruppen von den wohlhabenden Industrienationen finanzielle Zusagen von jährlich mindestens einer Billion US-Dollar—eine beeindruckende Verzehnfachung der gegenwärtig versprochenen Gelder. Vorschläge aus der Klimaszene beinhalten unter anderem Vermögensabgaben für die Reichen und Umweltabgaben auf fossile Brennstoffe. Die politische Dynamik in der autoritären Ex-Sowjetrepublik ist nicht zu unterschätzen, denn Einschränkungen der Presse- und Meinungsfreiheit werfen Fragen auf. Kanzler Olaf Scholz hat seine Teilnahme abgesagt, was nicht zuletzt auf innenpolitische Entwicklungen zurückzuführen ist. Die Auswirkungen von Trumps Präsidentschaftswahl sorgen zudem für angespannte Erwartungen, da bereits sein erster Wahlsieg im Jahr 2016 die USA aus dem Pariser Abkommen geführt hatte. Ein zentrales Thema ist der enorme Anstieg der globalen Temperaturen, der die Marke von 1,5 Grad Celsius erstmals überschritten hat. UN-Klimachef Simon Stiell weist auf die Defizite in den globalen Klimaplänen hin: Eine Minderung der Emissionen um 2,6 Prozent bis 2030 ist nicht ausreichend, um die dramatischen Folgen der Erderwärmung einzudämmen. Ein Lichtblick am Klimahorizont: Die weltweite Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien erlebt einen historischen Aufschwung. Die Internationale Energieagentur sieht hierin die Möglichkeit, das Ziel einer Verdreifachung der Erneuerbaren bis zum Jahr 2030 zu erreichen.