24. November, 2024

Health

Fortkommen mit der Reduktion von Zucker und Fett stockt – Bundesregierung fordert Nachbesserungen

Fortkommen mit der Reduktion von Zucker und Fett stockt – Bundesregierung fordert Nachbesserungen

Die angestrebten Reduktionsziele für Zucker, Fett und Salz in Fertigprodukten scheinen sich nach einer neuesten Untersuchung des Max-Rubner-Instituts als unzureichend zu erweisen. Im Auftrag der Bundesregierung zeigt der Bericht, dass die aktuell vorgenommenen Anpassungen der Rezepturen noch nicht genug dazu beitragen, eine ausgewogene Ernährung zu unterstützen. Bundesernährungsminister Cem Özdemir sieht Handlungsbedarf seitens der Hersteller, während Verbraucherschützer weitergehende Maßnahmen verlangen.

Das Monitoring überwacht die Einhaltung von freiwilligen Reduktionsvereinbarungen, die von der vorherigen Regierung und verschiedenen Branchen für 2025 festgelegt wurden. Auch wenn einige Produktkategorien bereits Fortschritte verzeichnen konnten, offenbaren die neuen Daten, dass in den letzten Jahren das Bemühen teilweise nachgelassen hat oder gar zum Stillstand gekommen ist. Insbesondere bei Kinderprodukten sind trotz erfolgter Reduktionen beunruhigend hohe Zuckerwerte festzustellen.

Der Minister betont, dass eine gesunde Ernährung durch hohe Zucker-, Salz- und Fettkonzentrationen in verarbeiteten Lebensmitteln erschwert wird und betraut das Institut mit der Entwicklung wissenschaftlich fundierter Reduktionsziele, auf deren Basis das Ministerium nach weiteren Rezepturänderungen in der Industrie verlangen wird.

Im Detail offenbart der Bericht bei Joghurtzubereitungen eine kontinuierliche Zuckerabnahme, während bei gesüßten Quarkspeisen kaum Veränderungen verzeichnet wurden. Die Situation bei Getränken zeigt ein inkonsistentes Bild: Ursprüngliche Rückgänge im Zuckergehalt von Limonaden stagnieren oder kehren sich teilweise sogar um. Auch Frühstückscerealien reduzierten ihren Zuckergehalt, wiesen jedoch gleichzeitig einen Anstieg des Fettgehaltes auf.

Foodwatch beklagt die unzureichenden Fortschritte und fordert effektivere Maßnahmen gegen Diabetes und Adipositas. Die Zuckerindustrie hingegen hebt den Fokus auf den Kalorienverbrauch hervor, bei dem der Bericht Defizite aufzeige. Renate Künast von den Grünen appelliert an die Lebensmittelindustrie, insbesondere Angebote für Kinder zu verbessern. In der Politik sorgt ein vorgeschlagenes Werbeverbot für Junkfood, das vom Minister Özdemir vorgelegt und von der FDP blockiert wurde, für Kontroversen.