Der auf Biosimilars spezialisierte Hersteller Formycon hat sich dazu entschlossen, eine fortgeschrittene Forschungsstudie vorzeitig abzubrechen. Hintergrund dieser Entscheidung sind erfreuliche Rückmeldungen der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA, die die Beendigung der Phase-III-Studie für den Biosimilar-Kandidaten FYB206 ermöglichen. Die Unternehmensleitung betonte, dass die weitere Durchführung der Studie für eine erfolgreiche Entwicklung und Zulassung nicht mehr notwendig sei, wie das im SDax gelistete Unternehmen mit Sitz in Planegg-Martinsried mitteilte. Der Abbruch der Studie verspricht erhebliche Einsparungen, könnte aber bei anderen Wirkstoffkandidaten zu Abschreibungen führen. Interessanterweise soll die Entscheidung keinen Einfluss auf die wesentlichen Prognosekennzahlen für 2024 haben. Trotz dieser strategisch optimierten Vorgehensweise verlor die Formycon-Aktie im vorbörslichen Handel auf der Plattform Tradegate 15 Prozent ihres Wertes im Vergleich zum Xetra-Schlusskurs. Grund für den Abbruch der Studie war die belegte therapeutische Vergleichbarkeit mit dem Referenzprodukt Keytruda von Merck & Co durch parallel erhobene Daten und ein umfassendes analytisches Programm. Für den Wirkstoffkandidaten FYB202, der durch die Fresenius-Tochter Kabi vermarktet wird, erwartet Formycon jedoch vor dem US-Markteintritt größere Preisnachlässe als bisher angenommen. Diese Preisanpassungen könnten Abschreibungen in Höhe eines hohen zweistelligen bis knapp dreistelligen Millionenbetrags notwendig machen. Auch beim Kandidaten FYB201 laufen Gespräche der US-Lizenzinhaberin mit Sandoz bezüglich höherer Preisnachlässe, was die Vermarktung temporär aussetzen könnte. Dies könnte zu Abschreibungen im hohen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Millionenbereich im Jahr 2024 führen, die voraussichtlich den Nettogewinn belasten werden.
Pharma
Formycon stoppt Studie: Einsparungen und Abschreibungen im Fokus
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