In der kommenden Rennsaison werden die Karten neu gemischt: Die Motorsportwelt der Formel 1 verabschiedet sich von einem lang diskutierten Reglementbestandteil – dem Bonuspunkt für die schnellste Runde. Seit der Saison 2019 galt dieser Punkt als heiß begehrtes Zückerchen für jene Fahrer, die es unter die Top 10 schafften, und konnte in einem umfangreichen Rennkalender wie 2024 durchaus den Unterschied ausmachen. Doch das World Motor Sport Council der FIA hat bei einer Sitzung in Paris und via Videokonferenz die Änderungen für die Saison 2024 sowie 2025 beschlossen.
Neben der Abschaffung des Bonuspunktes steigt die Verpflichtung zur Teilnahme von jungen Fahrern während des freien Trainings von einmal auf zweimal pro Auto pro Saison. Diese Anpassung könnte besonders jene Teams betreffen, deren Saisonverlauf eng umkämpft ist und die ihre Strategien bislang auch auf den Punkt für die schnellste Runde ausgelegt haben.
Jüngst in Singapur sorgte die Strategie des Red Bull Teams für Aufmerksamkeit, als Daniel Ricciardo mit einem Reifenwechsel in den letzten Runden den Punkt nicht für sich beanspruchen konnte, aber den Rivalen Lando Norris vom McLaren-Team ausbremste. Norris, aktuell 52 Punkte hinter Max Verstappen, hatte dieses Jahr schon vier Mal den Punkt für die schnellste Runde gesichert.
Die Bedeutung und vielleicht auch die Kontroversen dieses Punktes kommentierte Sauber-Pilot Valtteri Bottas treffend: "Die schnellste Rundenzeit sagt wenig aus, es ist vielmehr eine Frage der Strategie, wer zuletzt stoppt. Selbst mit unserem Auto könnten wir sie eventuell holen, wenn wir rechtzeitig die Reifen wechseln."
Am Ende dieser Saison bleibt Sauber als einziges Team ohne Punktgewinn.