Umweltaktivisten drängen auf eine grundlegende steuerliche Umorientierung, um die Klimakrise abzumildern. Laut der Umweltorganisation 350.org sei es höchste Zeit, Superreiche stärker zur Kasse zu bitten. Ihr immenser Reichtum, verbunden mit einem oft klimaschädlichen Lebensstil und fragwürdigen Investitionen, verschärfe die Umweltproblematik signifikant. 'Eine Besteuerung, die sich schädlichem und sozial unverantwortlichem Reichtum annimmt, sollte als Selbstverständlichkeit erachtet werden.' Es sei schlichtweg untragbar, dass Milliardäre durch den Gebrauch von Privatjets und Luxusjachten unverhältnismäßig viele klimaschädigende Emissionen verursachen, fuhr 350.org fort. Die Organisation fordert, dass auch Öl- und Gasunternehmen deutlich stärker besteuert werden. Diese zusätzlichen Einnahmen könnten helfen, bedeutende Summen zur Unterstützung von Entwicklungsländern in ihrem Kampf gegen den Klimawandel sowie zur Ausgleichszahlung nach Naturkatastrophen zu generieren. Internationale Abkommen, so auf der Ebene der G20 oder der Vereinten Nationen, seien dafür essentiell. Während einer beachtlichen Konferenz in Baku mit 70.000 Teilnehmern forderten Vertreter aus Entwicklungsstaaten, dass Industrienationen ihre Klimafinanzierung auf jährlich mindestens 1.300 Milliarden US-Dollar anheben sollten – das entspricht einem Anstieg um das Dreizehnfache. Die EU und Deutschland zeigen sich grundsätzlich bereit, die finanziellen Mittel zu erhöhen, betonen jedoch die Mitschuld von Ländern wie China und den Golfstaaten. Bis dato gelten diese gemäß einer veralteten UN-Kategorisierung als Entwicklungsländer und sind somit Empfänger statt Geber von Klimahilfen.