Ford Motor Co., einer der Giganten der Automobilbranche, hat angekündigt, seine europäische Belegschaft um 4.000 Mitarbeiter bis Ende 2027 zu reduzieren. Dieser Schritt, so das Unternehmen, sei auf wirtschaftliche Zwänge, schleppende Verkäufe von Elektrofahrzeugen (EVs) und einen zunehmend umkämpften EV-Markt zurückzuführen. Die geplanten Umstrukturierungen werden vor allem Arbeitsplätze in Deutschland und im Vereinigten Königreich betreffen, während andere Länder der Europäischen Union weniger stark in Mitleidenschaft gezogen werden. Insgesamt sollen 2.900 Stellen in Deutschland und 800 im Vereinigten Königreich abgebaut werden, hinzu kommen 300 Jobs in anderen europäischen Regionen. Der gesamte Prozess wird in Absprache mit Arbeitnehmervertretern durchgeführt. Von den weltweit 174.000 Mitarbeitern sind derzeit 28.000 in Europa beschäftigt. Ford erklärte, die Entscheidung sei eine Reaktion auf weitreichende Umwälzungen in der globalen Automobilindustrie, die sich im Übergang zu elektrischen Antrieben befinde. Besondere Herausforderungen bestehen in Europa, wo die Autohersteller erheblichen wirtschaftlichen und wettbewerblichen Gegenwinden ausgesetzt sind, während sie gleichzeitig mit einer Diskrepanz zwischen CO2-Regulierungen und der Kundennachfrage nach elektrifizierten Fahrzeugen konfrontiert sind. Zusätzlich zu den strukturellen Herausforderungen verzeichnete der europäische EV-Markt in den ersten neun Monaten des Jahres einen Rückgang von 5,8%. Ein weiterer Dämpfer für den größten Automarkt Europas, Deutschland, war die Reduzierung staatlicher Subventionen für den EV-Kauf, was die Konsumentennachfrage belastete. Chinese Konkurrenten bieten indes kostengünstigere Alternativen an, was den Wettbewerb verschärft. Hinzu kommt, dass Fords europäische Verkäufe im gleichen Zeitraum um 15,3% zurückgingen, wodurch der Marktanteil des Unternehmens von 3,5% im Vorjahr auf nunmehr 3% schrumpfte. Als Reaktion darauf wird Ford die Arbeitszeiten im Werk in Köln, Deutschland, reduzieren, wo die Modelle Capri und Explorer EV produziert werden. Der globale Nettogewinn des Unternehmens fiel ebenfalls um 26% auf 892 Millionen US-Dollar im dritten Quartal, teils bedingt durch eine Abschreibung von 1 Milliarde US-Dollar für das Aus eines geplanten Elektro-SUV-Projekts. Ford drängt die deutsche Regierung auf klarere Rahmenbedingungen zur Unterstützung der EV-Transformation. John Lawler, Vice Chairman und CFO des Unternehmens, forderte kürzlich in einem Schreiben größere öffentliche Investitionen in die Ladeinfrastruktur, Verbraucheranreize und flexiblere CO2-Compliance-Ziele, um die Zukunft der europäischen Automobilindustrie zu sichern.