Ford plant, die Produktion seines elektrischen Pick-ups F-150 Lightning für eine verlängerte Feiertagspause einzustellen. Ab Mitte November soll in der Fabrik, in der das batteriegetriebene Flaggschiff gefertigt wird, die Fertigung bis zum Jahresende ruhen, berichtet Bloomberg. Grund hierfür ist die sinkende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen.
Der Automobilhersteller gab bekannt, dass das Werk in Dearborn vom 18. November bis zum 6. Januar des nächsten Jahres geschlossen wird. Normalerweise wird die Fabrik nur eine Woche im Dezember für die Feiertage stillgelegt. Diese Ankündigung ist ein erneuter Rückschlag für den F-150 Lightning, der von CEO Jim Farley einst als genauso wichtig eingestuft wurde wie das Model T, das erste in Serie produzierte Auto. Es ist bereits das zweite Mal, dass der Autohersteller die Produktion dieses Modells im Jahr 2024 reduziert. Zu Beginn des Jahres wurde bereits die geplante Herstellung des F-150 Lightning halbiert, nachdem der Versand im Februar aufgrund eines noch nicht spezifizierten Qualitätsproblems gestoppt wurde. Zudem senkte Ford den Preis des Modells, um die Verkäufe anzukurbeln.
Farley erklärte, man passe die Produktion weiterhin für eine 'optimale Mischung aus Verkaufswachstum und Rentabilität' an.
Der F-150 Lightning ist nicht Fords erstes Elektrofahrzeug, noch ist er der meistverkaufte. Diese Ehre gebührt dem Mustang Mach-E. Dennoch wurde der F-150 Lightning als das Aushängeschild der elektrischen Modellreihe positioniert, seit er 2022 eingeführt wurde. Ford verkaufte in den ersten drei Quartalen des Jahres 2024 insgesamt 22.807 Exemplare, was eine Steigerung von 86 Prozent im Jahresvergleich darstellt. Doch diese Zahlen bleiben laut Reuters hinter den Erwartungen des Unternehmens zurück, da nur 3,6 Prozent der verkauften F-150 Modelle elektrisch sind.
Wie viele andere Autohersteller überdenkt Ford seine Elektrifizierungsstrategie aufgrund der langsameren Akzeptanz der Verbraucher gegenüber Elektrofahrzeugen. Anfang dieser Woche berichtete Farley, dass das Unternehmen in diesem Jahr einen Verlust von 5 Milliarden Dollar bei seinen Elektrofahrzeugen erwartet. Zudem wurde ein in Entwicklung befindliches batteriegetriebenes SUV mit drei Sitzreihen eingestellt. Ford konzentriert sich nun verstärkt auf kleinere, günstigere Elektrofahrzeuge und investiert mehr in die Entwicklung von Hybridfahrzeugen.