10. März, 2025

Wirtschaft

Ford Deutschland: Neustart mit Eigenverantwortung

Ford Deutschland: Neustart mit Eigenverantwortung

Ford Deutschland erhält eine erhebliche Kapitalspritze von der US-amerikanischen Muttergesellschaft, tritt jedoch aus ihrem finanziellen Schutz-Schirm. Eine Finanzinjektion von bis zu 4,4 Milliarden Euro zielt darauf ab, die Schuldenlast, die sich zuletzt auf 5,8 Milliarden Euro belief, deutlich zu verringern. Zusätzlich werden mehrere Hundert Millionen Euro bereitgestellt, um das Geschäft in den kommenden vier Jahren voranzutreiben.

Gleichzeitig verliert eine 2006 ausgestellte Patronatserklärung, die für die Schulden der deutschen Tochter bürgte, ihre Gültigkeit. Dies bedeutet für Ford Deutschland einen Schritt in Richtung finanzieller Selbstständigkeit und einer Normalisierung der Unternehmensstruktur. Dies wird vom Ford-Deutschlandchef Marcus Wassenberg begrüßt, der die neuen Investitionen als Zeichen des Engagements der US-Zentrale in den europäischen Markt sieht. Trotz erheblicher Investitionen in die Elektromobilität bleiben die Verkäufe der neuen Modelle bisher hinter den Erwartungen zurück.

Der Produktionsstopp des Fiesta-Kleinwagens und die Ankündigung eines Sparprogramms mit dem Abbau von fast 3000 Stellen in Köln zeigen die Herausforderungen, vor denen Ford Deutschland steht. John Lawler, Ford-Vizechef, bekräftigt das Ziel, durch Vereinfachung der Strukturen und Effizienzsteigerung die Wettbewerbsfähigkeit in Europa zu stärken.

Der Betriebsrat von Ford Deutschland zeigt sich jedoch besorgt über die Entwicklungen. Laut Betriebsratschef Benjamin Gruschka herrscht Unruhe in der Belegschaft, da die Zukunftspläne der Mutter unklar sind und die finanzielle Verantwortung nun stärker auf den deutschen Standort abgewälzt wird.