Investoren der Ford Motor Company müssen sich mit einer harten Realität abfinden: Alan Mulally, der charismatische CEO während der Finanzkrise, kehrt nicht zurück. Mulally setzte mit seiner "One Ford"-Strategie Maßstäbe und führte den Automobilriesen ohne staatliche Hilfe zu beispiellosen Gewinnen. Doch seit seinem Ruhestand vor etwa einem Jahrzehnt scheint Ford seinem Erfolgsfaden verloren zu haben. Die Frage steht im Raum: Ist es an der Zeit, Ford als Investition aufzugeben?
Seit Mulallys Rücktritt hat Ford rund 36 % seines Aktienwerts eingebüßt, trotz einer attraktiven Dividendenrendite von 5,7 %. Diese Dividende bleibt ein starkes Argument für den Aktienbesitz, denn sie bildet maßgeblich den Wertzuwachs für die Anleger. Doch berücksichtigt man die Entwicklung des S&P 500 im gleichen Zeitraum, wird deutlich, dass selbst diese Dividende nicht ausreicht, um mitzuhalten.
Ford kämpft mit einer altbekannten Herausforderung: Die Kosten drücken auf die Gewinne. Bereits seit einem Jahr kämpft das Management mit Kosten, die Milliardenbeträge hinter den engsten Konkurrenten zurückbleiben — ein besorgniserregendes Signal für einen Branchenführer.
Zudem belastet die hohe Zahl an Rückrufen, die Ford seit drei Jahren unangefochten anführt, erheblich die Finanzen. Im zweiten Quartal beliefen sich die Garantie- und Rückrufkosten auf satte 2,3 Milliarden Dollar, was eine Steigerung von 800 Millionen gegenüber dem ersten Quartal und über 700 Millionen zum Vorjahr bedeutet. Dies ist beachtlich, wenn man bedenkt, dass der bereinigte EBIT im zweiten Quartal lediglich 2,8 Milliarden Dollar betrug.
Nicht nur die Garantiekosten sind ein Stolperstein: Auch die Kostenreduktion bei Elektrofahrzeugen (EVs) bleibt eine Herausforderung. Fords Model-e-Sparte verzeichnete in den ersten neun Monaten des Jahres 2024 ein Minus von fast 3,7 Milliarden Dollar im EBIT. Dieser Verlust steht in nahezu gleichem Maße dem gesamten EBIT von Ford Blue im gleichen Zeitraum gegenüber.