Die jüngsten Entwicklungen im amerikanischen Inflationsgeschehen, gekennzeichnet durch einen Anstieg der Erzeugerpreise im Oktober und die entschlossenen Aussagen des Federal Reserve-Vorsitzenden Jerome Powell, haben die Wall Street belastet. Dennoch sollten sich asiatische Investoren nicht von der bevorstehenden Trump-Administration ablenken lassen. Im Vorfeld einer wichtigen Rede von Powell war die Marktstimmung zurückhaltend. Zu Recht, denn Powell präsentierte eine eher restriktive Haltung im Vergleich zu den Vormonaten. Er betonte, dass die Zentralbank keinen überstürzten Schritt zu Zinssenkungen unternehmen müsse und die solide Lage der Wirtschaft, des Arbeitsmarktes sowie die Inflation, die noch das 2%-Ziel erreichen soll, sorgfältig abwägen könne. Powells Bemerkungen führten dazu, dass die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung um einen Viertelprozentpunkt im nächsten Monat auf etwa 60% fiel. Diese Wahrscheinlichkeit war bereits nach der Veröffentlichung der Preisdaten von 80% auf 75% gesunken. An der Wall Street verzeichneten die Aktien einen leichten Rückgang nach den Nachrichten zur Erzeugerpreisentwicklung, während der Dollar-Index erholte, aber nicht signifikant genug, um das höchste Niveau der Nacht zu übertreffen. Bitcoin blieb nach einem Höhenflug über 93.000 Dollar infolge der Wahl Donald Trumps über der Marke von 90.000 Dollar und zeigte damit Spekulationen auf eine freundlichere US-Regulierung auf, die der gesamten Kryptowährungsbranche einen erneuten Boom bescheren könnte. Investoren widmeten sich vor allem der Analyse des Berichts des Arbeitsministeriums, welcher eine Steigerung des Erzeugerpreisindex um 0,2% im letzten Monat zeigte, nach einem revidierten Anstieg von 0,1% im September. Auf Jahressicht erreichten die Erzeugerpreise einen Anstieg von 2,4%, verglichen mit 1,9% im Vormonat. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung fiel um 4.000 auf saisonbereinigte 217.000, was auf einen stabileren Arbeitsmarkt als erwartet hindeutet. Gleichzeitig kommentierte Richmomd Fed Präsident Thomas Barkin, dass die Fed ihre Fortschritte weiter ausbauen sollte und stellte infrage, ob das aktuelle Arbeitsmarktniveau sich normalisiert oder abschwächt. Fed-Gouverneurin Adriana Kugler lobte die erheblichen Fortschritte der Fed hinsichtlich ihrer Beschäftigungs- und Inflationsziele, vermied jedoch konkrete Aussagen zur kurzfristigen geldpolitischen Ausrichtung.