Der kürzliche Produktionsstopp bei Baxter International, verursacht durch den Hurrikan Helene, entwickelt sich zu einer ernsthaften Versorgungskrise im Gesundheitssektor der USA. Die größte Produktionsstätte für intravenöse Lösungen des Unternehmens wurde durch die Überschwemmungen lahmgelegt. Eine gefährliche Nachwirkung, die sich nun durch das herannahende Unwetter Hurricane Milton noch weiter verschärfen könnte. Senatorin Amy Klobuchar warnt vor möglichen Schäden an einer weiteren Produktionsstätte in Daytona Beach, Florida.
Diese Störung trifft den US-amerikanischen Gesundheitsmarkt empfindlich, da allein das Baxter-Werk in Marion, North Carolina, für etwa 60 Prozent der inländischen Produktion von IV-Flüssigkeiten und Peritonealdialyselösungen verantwortlich ist. "Die sicheren Betriebsabläufe und der Zugang zu Rohmaterialien sowie Inventar sind stark gefährdet", betonte Klobuchar in einer Erklärung. Kliniken und Dialysezentren beginnen bereits, diese grundlegend lebenswichtigen Materialien zu rationieren.
Um der kritischen Versorgungslage entgegenzuwirken, fordert Klobuchar schnelles Handeln seitens des Gesundheitsministeriums. Sie drängt darauf, in Zusammenarbeit mit der Federal Trade Commission und dem Justizministerium, den Vertrieb gefälschter IV-Lösungen zu verhindern und Maßnahmen gegen Preiswucher zu ergreifen. Klobuchar betont, dass kein einziges Unternehmen die Kontrolle über solch essentielle medizinische Ressourcen haben sollte.
Parallel dazu verstärkt die deutsche Fresenius SE ihre Bemühungen, die Engpässe abzumildern. Ihr Tochterunternehmen Fresenius Kabi hat in einer neuen Anlage in Wilson, North Carolina, mit der Produktion begonnen. Die Fertigungssteigerung in Wilson nimmt jedoch noch einige Monate in Anspruch und kann den Ausfall bei Baxter nicht vollständig kompensieren.