Eine wegweisende Studie aus Großbritannien wirft ein neues Licht auf die gesundheitlichen Folgen von dauerhaftem Fluglärm. Forscher des University College London stellten mittels Magnetresonanztomographie fest, dass die linke Herzkammer von Personen, die regelmäßig starkem Fluglärm ausgesetzt sind, um durchschnittlich sieben Prozent schwerer ist. Diese signifikante Veränderung des Herzmuskels erhöht das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, darunter Herzrhythmusstörungen und Schlaganfälle, um beeindruckende 32 Prozent. Die Forscher analysierten Daten aus der UK Biobank von Personen, die in der Nähe großer britischer Flughäfen wie London-Heathrow, London-Gatwick, Manchester und Birmingham wohnen. Acht Prozent der Teilnehmer waren einem Dauerschallpegel von 50 Dezibel ausgesetzt, während drei Prozent nachts Fluglärm von über 45 Dezibel ertrugen. Diese Pegel entsprechen vergleichsweise einer lebhaften Unterhaltung und weisen auf die unterschätzte Gefahr dieser alltäglichen Geräuschkulisse hin. Langfristige Risiken resultieren aus der verdickten Herzwand, die den meisten Betroffenen von Fluglärm belastet. Ein erhöhter Blutdruck und Übergewicht spielen eine entscheidende Rolle bei diesen Auswirkungen, wobei bis zu 50 Prozent der Zusammenhänge darauf zurückgeführt werden. Kardiologen betonen zusätzliche Risiken wie Schlafstörungen und Stressreaktionen, die den Gesundheitszustand weiter verschlechtern können. Deutsche Experten, darunter Thomas Münzel und Thomas Meinertz, heben die Tragweite dieser Ergebnisse hervor. Sie fordern dringend bessere Schutzmaßnahmen gegen den allgegenwärtigen Fluglärm, der auch deutsche Anwohner nicht verschont. Die vergleichbare Dezibelbelastung in Deutschland untermauert die Relevanz der britischen Erkenntnisse und fordert zum Handeln auf.