Flughafenbranche im Schatten: Der Winter bringt nur zaghaftes Wachstum

Trotz einer leichten Erholung bleibt der Betrieb an deutschen Flughäfen in den kommenden Wintermonaten verhalten. Der Branchenverband BDL berichtet, dass von Oktober bis März 2025 insgesamt 111,2 Millionen Sitzplätze für den Flugverkehr in und aus Deutschland zur Verfügung stehen. Dies bedeutet zwar eine Steigerung von 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, dennoch liegt das Angebot noch immer um 16 Prozent unter dem Niveau, das vor der Corona-Pandemie herrschte. Deutschland kann beim Wachstum im europäischen Luftverkehr nicht mithalten, wo die Kapazitäten ohne den deutschen Markt im Vergleich zum Vor-Krisenstandard um 8 Prozent ansteigen. Hohe staatliche Steuern und Gebühren belasten das Fliegen in Deutschland besonders, was sich auf Preiserhöhungen und ein eingeschränktes Angebot für die Kunden auswirkt. Besonders stark zeigt sich der Rückgang im innerdeutschen Flugverkehr, der auf nur noch 48 Prozent des Angebots von 2018/2019 absackt. Hingegen boomen Flugziele in Nordafrika/Levante mit 117 Prozent und Südeuropa mit 104 Prozent im Vergleich zur Vor-Pandemie-Zeit. Der interkontinentale Flugverkehr hat sich mit 97 Prozent nahezu erholt. Ein Lichtblick sind Regionalflughäfen, die von Billigfluggesellschaften wie Ryanair angeflogen werden und ein deutliches Wachstum verzeichnen. Vorne liegt Memmingen, das im Vergleich zu den Zeiten vor der Pandemie ein über doppelt so großes Angebot aufweist. Ähnliche Steigerungen zeigen die Flughäfen Karlsruhe/Baden-Baden und Niederrhein-Weeze. Demgegenüber haben Dresden, Stuttgart, Berlin und Düsseldorf mit niedrigen Auslastungszahlen zu kämpfen.