13. September, 2024

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Flughafen Zürich unter Druck: Halbjahreszahlen enttäuschen Anleger

Flughafen Zürich unter Druck: Halbjahreszahlen enttäuschen Anleger

Die Aktien des Flughafens Zürich erlebten nach der Veröffentlichung der Halbjahresergebnisse 2024 einen deutlichen Kursrückgang. Trotz einer verbesserten EBITDA-Marge von 55% blieben die Ergebnisse insgesamt hinter den Erwartungen zurück. Das EBITDA des Unternehmens belief sich für die ersten sechs Monate auf 347 Millionen CHF, was 3% unter den Konsensschätzungen von 358 Millionen CHF und den Prognosen von UBS von 351 Millionen CHF lag. Grund für die verfehlten Erwartungen waren hauptsächlich höhere Betriebskosten. Diese beliefen sich ohne Einbeziehung von Konzessionsbuchungen auf 273 Millionen CHF und übertrafen damit die Konsensschätzungen von 260 Millionen CHF sowie die Prognosen von UBS, die 267 Millionen CHF betrugen. Besonders hervorzuheben ist hierbei ein Anstieg der Personalkosten um 13,5%, der die Gesamtprofitabilität des Unternehmens belastete. Sowohl UBS als auch Stifel wiesen darauf hin, dass diese höheren Kosten zu negativen Anpassungen der EBITDA-Volljahresprognosen führen könnten. Ein weiterer belastender Faktor war der leicht negative Free Cash Flow (FCF) von -2 Millionen CHF, der auf eine Vorauszahlung von 60 Millionen CHF für eine neue Flughafenkonzession zurückzuführen ist. Bereinigt kam der FCF allerdings auf 58 Millionen CHF, was im Vergleich zum Vorjahr einen signifikanten Rückgang darstellt, bedingt durch hohe Investitionsausgaben für das Flughafenprojekt Noida in Indien. Positiv hervorzuheben ist die aktualisierte Verkehrsprognose. Der Flughafen Zürich rechnet nun damit, dass das Passagieraufkommen etwa 100% des Niveaus von 2019 erreichen wird, eine Steigerung von der vorherigen Erwartung von 95%. Diese Anpassung spiegelt ein jährliches Wachstum von 7,5% wider, was den Prognosen von UBS entspricht, aber leicht unter den Schätzungen von Stifel von 8% liegt. Diese optimistischere Verkehrsauslastung basiert auf einem starken Wachstum von 11% in den ersten sieben Monaten des Jahres 2024 im Vergleich zum Vorjahr. Trotzdem bleibt die EBITDA-Prognose des Unternehmens vage und gibt lediglich an, dass es "höher" als im Vorjahr sein werde. Dies ist weniger konkret als die Konsenserwartungen eines 10%igen und die UBS-Prognose eines 15%igen Anstiegs. Die Investitionsausgaben (Capex) für das Gesamtjahr 2024 wurden auf 600-650 Millionen CHF reduziert, verglichen mit der vorherigen Spanne von 650-700 Millionen CHF. Hierbei entfallen 250-300 Millionen CHF auf Zürich und 350 Millionen CHF auf internationale Projekte, hauptsächlich Noida. Trotz dieser Reduzierung stieg das Verhältnis von Nettoverbindlichkeiten zu EBITDA auf 1,9x von 1,6x Ende 2023, was die höheren Investitionsausgaben widerspiegelt. Stifel sieht für die Aktien des Flughafens Zürich ein Kursziel von 265.00 CHF, was ein Potenzial von 29,8% gegenüber dem Schlusskurs von 204.20 CHF bedeutet. Auch UBS erwartet, dass die gestiegenen Betriebskosten zu leichten negativen Anpassungen der EBITDA-Jahresprognosen führen könnten.