30. September, 2024

Politik

Fluchtwelle nach Israelischen Luftangriffen: 100.000 Menschen aus dem Libanon geflohen

Fluchtwelle nach Israelischen Luftangriffen: 100.000 Menschen aus dem Libanon geflohen

Die eskalierenden Luftangriffe Israels im Libanon haben eine dramatische Fluchtwelle ausgelöst. Laut Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR sind bereits rund 100.000 Menschen ins benachbarte Syrien geflohen. Von diesen Flüchtlingen sind 60 Prozent Syrer, die ursprünglich im Libanon Zuflucht gesucht hatten, während 40 Prozent Libanesen sind.

Insbesondere nach den schweren Bombenangriffen in Beirut, bei denen der Anführer der Hisbollah-Miliz, Hassan Nasrallah, ums Leben kam, hat sich die Zahl der Flüchtenden am Grenzübergang Richtung Homs in Syrien verdoppelt. Trotz dieser Situation nutzen die meisten Flüchtlinge den Grenzübergang etwa 70 Kilometer südwestlich von Beirut in Richtung Damaskus.

Viele dieser Menschen verbrachten Tage in Erwartung der Erlaubnis, die Grenze zu überqueren. Grund hierfür war eine syrische Regelung, die von jedem Einreisenden den Umtausch von mindestens 100 US-Dollar in die Landeswährung forderte, ein Betrag, den viele Flüchtlinge nicht aufbringen konnten. Diese Regelung wurde nun für eine Woche ausgesetzt, was die Lage erheblich entspannte, so das UNHCR.

Die humanitäre Lage der Ankömmlinge ist besorgniserregend: Viele benötigen medizinische Versorgung, vor allem wegen Erschöpfung und Trinkwassermangels. Das UNHCR organisiert in Zusammenarbeit mit Partnern Aufenthaltsräume, verteilt Nahrungsmittel, Matratzen, Decken und andere Hilfsgüter und unterstützt bei der Weiterreise. Auffallend ist dabei, dass 60 Prozent der Neuankömmlinge Kinder und Jugendliche sind.

Der Libanon beherbergte bis zu diesem Ereignis rund 1,5 Millionen syrische Flüchtlinge und weitere Syrer, die nicht als Flüchtlinge registriert sind. Der Bürgerkrieg in Syrien selbst hält bereits seit 2011 an.