01. November, 2024

Wirtschaft

Florida: Heimat im stürmischen Wandel

Florida: Heimat im stürmischen Wandel

Das idyllische Treasure Island in Florida sieht sich aktuell mit einer menschlichen und politischen Wende konfrontiert, denn Bürgermeister Tyler Payne hat seinen Rücktritt angekündigt. Nur wenige Wochen nach den Verwüstungen durch die Hurrikane Helene und Milton hat auch Paynes eigenes Zuhause schwer gelitten, sodass ein Wiederaufbau für ihn und seinen Ehemann finanziell nicht tragbar ist. Die Frage, ob man in Florida bleiben sollte, wird für viele Bewohner der sturmgeplagten Golfküste gegenwärtig dringlicher denn je. Angesichts der Unsicherheit über Versicherungsleistungen und steigende Kosten für den Wiederaufbau wägen sie ab, ob es sinnvoller ist zu bleiben oder einen Neuanfang zu wagen. Interessant ist, dass trotz der bedrohlichen Wetterlage die Attraktivität Floridas kaum abgenommen hat. Die Bevölkerungszahl ist seit den durch Wirbelstürme geprägten Ereignissen im Jahr 2004 kontinuierlich gestiegen. Der floridianische Immobilienmarkt, der in letzter Zeit einen Rückgang bei Einfamilienhausverkäufen um 12% verzeichnete, könnte durch Versicherungs- und Zinsentwicklungen beeinflusst worden sein, weniger durch die Naturkatastrophen selbst. Brad O'Connor, Chefvolkswirt bei Florida Realtors, unterstreicht die erstaunliche Widerstandsfähigkeit des Bundesstaats. Untersuchungen deuten darauf hin, dass Abwanderungswellen nach Hurrikanen oft nur von kurzer Dauer sind. Viele, die umziehen, bleiben der Region treu, indem sie beispielsweise von gefährdeten Inseln auf das Festland wechseln. Besonders ältere, finanziell besser gestellte Menschen kehren oft in die betroffenen Regionen zurück und tragen zur Wiederbelebung bei. Im Immobiliensektor kann es jedoch zu anfänglichen Engpässen kommen, wenn Hausbesitzer auf Versicherungszahlungen warten.