Der Online-Broker Flatexdegiro präsentiert für das Jahr 2024 beeindruckende Ergebnisse, die von einem Rekordgewinn gekrönt werden. Dank einer größeren Kundenbasis und gestellten Preiserhöhungen konnte das Unternehmen seine Umsatzzahlen beachtlich steigern. Während der Vorstandsvorsitzende Oliver Behrens ambitionierte Pläne für die Jahre bis 2027 bekannt gibt, reagieren die Anleger mit Skepsis.
An der Börse reagierte die Flatexdegiro-Aktie verhalten und verzeichnete am Mittag ein Minus von 2,7 Prozent auf 18,51 Euro. Trotzdem ist seit Jahresbeginn eine positive Entwicklung zu erkennen, da sich der Aktienkurs um rund ein Viertel erholt hat. Dieses Wachstum stellt eine bemerkenswerte Wendung dar, nachdem die Aktie Ende 2022 historisch tief gefallen war.
Dennoch entspricht laut Branchenkenner Oliver Carruthers von Goldman Sachs die Strategie des Managements weitgehend den Erwartungen des Marktes bis 2025. Für das Jahr 2027 hat das Unternehmen jedoch ambitioniertere Ziele in Aussicht gestellt, die über den aktuellen Analystenerwartungen liegen.
Das Jahr 2024 war geprägt von einem Anstieg der Kundenkonten um 421.000, was die Gesamtzahl auf 3,1 Millionen erhöhte. Die Transaktionen stiegen um rund elf Prozent auf insgesamt 63 Millionen. Diese Entwicklungen führten zu einem Umsatzzuwachs von 23 Prozent auf 480 Millionen Euro. Der Nettogewinn des Unternehmens erhöhte sich auf knapp 112 Millionen Euro, ein beispielloses Ergebnis in der Geschichte des Unternehmens.
Für 2025 prognostiziert Behrens 300.000 weitere Neukunden und einen Umsatz zwischen 455 und 505 Millionen Euro. Da sinkende Zinserträge das Ergebnis belasten könnten, strebt das Unternehmen an, diese Mindereinnahmen durch höhere Provisionserträge zu kompensieren. Geplante Maßnahmen zur Kostensenkung beinhalten die Zusammenführung von mindestens zwei der drei IT-Plattformen.
Flatexdegiro plant darüber hinaus, das Produktportfolio zu erweitern, indem es sich auf neue Angebote wie Kryptowährungshandel, Wertpapierleihe und Aktien-Sparpläne konzentriert. Die Zusammenarbeit mit Banken ohne direkten Endkundenzugang spielt ebenfalls eine zentrale Rolle in der zukünftigen Strategie des Unternehmens.
Obwohl konkrete Zusagen zu Dividenden oder weiteren Aktienrückkäufen derzeit noch ausstehen, arbeitet der Vorstand intensiv an der Kapitalplanung und plant, demnächst eine neue Dividendenstrategie bekannt zu geben. Vorstandschef Behrens betont dabei die Bedeutung einer stabilen Ausrichtung des Unternehmens in den kommenden Jahren.