17. Januar, 2025

Wirtschaft

Fitch rückt globale Wirtschaft und Tarife ins Scheinwerferlicht

Fitch rückt globale Wirtschaft und Tarife ins Scheinwerferlicht

Die Reputation von Fitch, rasch auf wirtschaftliche Entwicklungen zu reagieren, wird durch den neuen Leiter der Staaten-Ratings, James Longsdon, weiter gestärkt. In seinem ersten Interview nach seiner Ernennung im vergangenen Jahr betonte Longsdon die zentrale Rolle, die der Amtsantritt von Donald Trump bei der nächsten Bewertung der US-Kreditwürdigkeit spielen könnte. Das Bild der Auswirkungen eines zweiten Trump-Terms sollte bis zur nächsten Überprüfung im Sommer klarer werden. Besonders die Herangehensweise an die Legislativprozesse und mögliche Handelszölle sei entscheidend.

Neben den USA stehen China und Frankreich aufgrund drohender Herabstufungen im Fokus. Auch der Umgang Großbritanniens mit seinen fiskalischen Herausforderungen ist von Interesse. Fitch hatte die USA im August 2023 auf AA+ herabgestuft, vergleichbar mit dem Vorgehen von Standard & Poor’s. Der Ausblick bleibt "stabil", doch die Möglichkeit aggressiver Steuerkürzungen und Handelskonflikte während einer Trump-Administration sorgt für Besorgnis.

Chinas Wirtschaft bleibt unter Beobachtung, da höhere Zölle drohen und die Märkte aufgrund wachsender Schulden aufmerksam sind. Dennoch gibt es positive Anzeichen im chinesischen Immobilienmarkt, die Hoffnung geben. Auch Frankreich steht mit einem negativen Ausblick unter Druck, die Staatsverschuldung zu kontrollieren, während Großbritannien mit einem stabilen Ausblick etwas mehr Spielraum hat.

Fitch plant, die Großbritannien-Wertung am 28. Februar zu überprüfen, um die Fiskalziele der britischen Regierung zu bewerten. Longsdon unterstreicht Fitchs Anspruch, bei wichtigen Entscheidungen als Erster zu agieren. Diese proaktive Haltung lässt auf eine weiterhin dynamische Entwicklung auf dem globalen Rating-Parkett hoffen.