20. Mai, 2024

Wirtschaft

Firmeninsolvenzen nehmen weiter zu: Zweistellige Zuwachsraten seit zehn Monaten

Firmeninsolvenzen nehmen weiter zu: Zweistellige Zuwachsraten seit zehn Monaten

Die konjunkturellen Bremsspuren im Gewerbe machen sich bemerkbar: Die Firmeninsolvenzen in Deutschland haben im April eine deutliche Steigerung erfahren. Wie aus den jüngsten Daten des Statistischen Bundesamtes hervorgeht, mussten 28,5 Prozent mehr Unternehmen ihre drohende Zahlungsunfähigkeit anmelden, verglichen mit dem Vorjahresmonat. Damit setzt sich der Trend der letzten zehn Monate fort, in denen kontinuierlich zweistellige Zuwachsraten verzeichnet wurden – eine Entwicklung, die bereits seit Juni des Vorjahres beobachtet wird.

Einen Lichtblick bietet jedoch der Vergleich mit der Vor-Corona-Zeit: Trotz der anhaltenden Zunahme an Firmenpleiten, erreicht die Anzahl der Regelinsolvenzen im Zeitraum von Mai bis April annähernd das Niveau des entsprechenden Vorjahresquartetts. Eine vollständige Erholung der Wirtschaftsstruktur scheint jedoch noch nicht in Sicht, da es sich bei den aktuellen Angaben um vorläufige Zahlen handelt: Insolvenzverfahren werden erst nach dem Eröffnungsbeschluss durch die Insolvenzgerichte statistisch erfasst und der Antrag selbst wird meist rund drei Monate zuvor gestellt.

Insbesondere die Verkehr- und Lagereibranche sowie das Baugewerbe wurden überproportional von Insolvenzanträgen betroffen, was auf strukturelle Herausforderungen in diesen Sektoren hinweisen könnte. Die Forderungen der Gläubiger aus den insgesamt 1785 Insolvenzverfahren im Februar dieses Jahres belaufen sich auf beachtliche 4,1 Milliarden Euro – ein Anstieg gegenüber den 3,2 Milliarden Euro des Vorjahresmonats, wie das Bundesamt in Wiesbaden ausführt.