12. März, 2025

Wirtschaft

Firmeninsolvenzen in Deutschland auf alarmierendem Höchststand

Firmeninsolvenzen in Deutschland auf alarmierendem Höchststand

Die jüngste Wirtschaftskrise hinterlässt deutliche Spuren in Deutschland: Immer mehr Unternehmen sehen sich mit existenziellen Schwierigkeiten konfrontiert. Im Januar verzeichnete das Statistische Bundesamt einen signifikanten Anstieg der angemeldeten Insolvenzverfahren um 14,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Diese Zahl gibt jedoch nur einen verzögerten Einblick in die Lage, da die Verfahren erst nach der ersten Entscheidung des Insolvenzgerichts in die Statistik aufgenommen werden. Häufig wird der Insolvenzantrag bereits rund drei Monate zuvor gestellt. Besonders eindringlich zeigen sich die endgültigen Zahlen des Monats November: Die Amtsgerichte registrierten 1.787 Firmeninsolvenzen – ein Anstieg von gut 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die daraus resultierenden Forderungen der Gläubiger summierten sich auf etwa 2,8 Milliarden Euro, eine bemerkenswerte Steigerung im Vergleich zu den 1,5 Milliarden Euro des Vorjahres. Besonders betroffen sind die Sektoren Verkehr und Lagerei, Bau sowie das Gastgewerbe, wo pro 10.000 Unternehmen im November 5,2 Insolvenzen zu verzeichnen waren. Auch wenn die Zahl der Verbraucherinsolvenzen im Vergleich zum Vorjahr nur moderat um 2,8 Prozent auf 5.971 stieg, sind die Einschätzungen der Wirtschaftsauskunftei Creditreform besorgniserregend: Im Jahr 2024 könnte Deutschland rund 22.400 Unternehmensinsolvenzen verzeichnen, was den höchsten Stand seit 2015 darstellt. Diese Entwicklung rückt sogar in die Nähe von Krisenjahren wie 2009 mit einer Zahl von über 32.000 Eröffnungsanträgen während der globalen Finanzkrise. Mehrere Faktoren belasten die Unternehmen: steigende Energiekosten, hohe bürokratische Anforderungen, politische Unsicherheiten und eine zunehmende Konsumzurückhaltung der Verbraucher. Des Weiteren sind staatliche Ausnahmeregelungen, die während der Corona-Pandemie eingeführt wurden, ausgelaufen und lassen viele Unternehmen nun im Regen stehen.