20. Mai, 2024

Politik

Finnlands Beitritt zur NATO festigt europäische Sicherheitsarchitektur

Finnlands Beitritt zur NATO festigt europäische Sicherheitsarchitektur

Die Integration Finnlands in das nordatlantische Verteidigungsbündnis ist nach Aussagen von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ein entscheidender Schritt zur Stärkung der europäischen Sicherheit, gerade angesichts der aktuellen kriegerischen Auseinandersetzungen auf dem Kontinent. Bei einem Treffen mit Finnlands neuem Staatsoberhaupt Alexander Stubb in der Bundeshauptstadt, hob Steinmeier die gestiegene Sicherheit Finnlands und die daraus resultierende Verstärkung der NATO-Ostflanke als bedeutende Entwicklungen hervor.

Seit der formellen Aufnahme des Landes in das Bündnis vor etwa einem Jahr - eine direkte Reaktion auf Russlands Eingreifen in der Ukraine - teilt Finnland nicht nur eine 1300 Kilometer lange Grenze mit Russland, sondern auch eine gemeinsame Verteidigungslinie mit allen NATO-Mitgliedern. Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz unterstrich ebendiese Aspekte während eines Gesprächs mit Präsident Stubb und betonte die stärkende Wirkung des finnischen Beitritts, sowohl für das skandinavische Land selbst, als auch für die übergeordnete Sicherheit im europäischen Raum.

Im Licht des Konflikts in der Ukraine, der Europa unerwartet hart getroffen hat, sprach sich Stubb für Geschlossenheit und gemeinsame Verteidigung des europäischen Territoriums aus. Deutschland erhielt dabei Lob für sein Engagement und die Unterstützung zugunsten der Ukraine, mit der Fordernung, dass alle Länder ihre Hilfe intensivieren müssten. In diesem Zusammenhang erwähnte Scholz die jüngste Lieferung einer dritten Patriot-Flugabwehreinheit an die Ukraine und rief andere europäische Nationen dazu auf, ebenfalls ihren Beitrag zur genügenden Verteilung von Defensivmaterial zu leisten.

Beide Staatsmänner, Steinmeier und Stubb, äußerten zudem ihre Sorge über nichtmilitärische Gefährdungen, wie Cyberangriffe und Propagandakampagnen, die ausgehend von Russland Europa destabilisieren sollen. Steinmeier forderte ein entschiedeneres Handeln innerhalb Europas und der NATO, um diesen hybriden Bedrohungen adäquat zu begegnen, während Stubb für bedachtes Vorgehen plädierte, um derartiger Kriegsführung Einhalt zu gebieten.