06. Januar, 2025

Politik

Finnland stoppt Öltanker: Ermittlungen rund um offenbar gezielte Kabelbeschädigung

Finnland stoppt Öltanker: Ermittlungen rund um offenbar gezielte Kabelbeschädigung

Ein bemerkenswerter Fall von Kabelschäden in der Ostsee hat dazu geführt, dass der von Finnland festgesetzte Öltanker 'Eagle S' bis auf Weiteres im Land verbleiben muss. Das Amtsgericht in Helsinki hat die Beschlagnahmung des Schiffes bestätigt, wodurch finnische Behörden weitere Untersuchungen am Tanker durchführen können. Diese bewegen sich sowohl um den Vorfall am ersten Weihnachtsfeiertag als auch um die Einhaltung internationaler Betriebsstandards.

In den Ermittlungen steht unter anderem die Beschädigung einer Stromleitung zwischen Finnland und Estland im Finnischen Meerbusen im Fokus. Ebenfalls wurden Schäden an mehreren Kommunikationskabeln festgestellt, darunter das Glasfaserkabel C-Link1 zwischen Helsinki und Rostock, das bereits im November betroffen war. Spezialschiffe sind inzwischen im Einsatz, um die notwendigen Reparaturen an diesen maritimen Infrastrukturkomponenten durchzuführen.

Die 'Eagle S', die unter der Cookinseln-Flagge operiert, geriet direkt nach den Ereignissen ins Visier der finnischen Behörden und wurde nach Weihnachten zu einem Ankerplatz nahe Helsinki eskortiert. Der Verdacht auf vorsätzliche Sabotage durch Einsatz des Ankers löste Ermittlungen inklusive Reisebeschränkungen für acht Besatzungsmitglieder aus.

Die Reederei Caravella hat rechtliche Schritte eingeleitet, um eine Veröffentlichung des Tankers zu erwirken. Gleichzeitig verfolgt der Betreiber der Stromverbindung Estlink 2, Fingrid, das Ziel der gerichtlichen Konfiszierung des Schiffs, um Schadensersatzansprüche zu sichern. In einem geopolitischen Kontext wird der Tanker von EU-Seite als Teil einer russischen Schattenflotte angesehen, die Sanktionen durch Umgehung des Transports von Rohöl zu umgehen sucht.