19. Mai, 2024

Politik

Finnland als Sicherheitsanker: Steinmeier und Stubb betonen Nato-Stärkung durch Beitritt

Finnland als Sicherheitsanker: Steinmeier und Stubb betonen Nato-Stärkung durch Beitritt

In Zeiten geopolitischer Spannungen hebt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Bedeutung Finnlands für die Nato und für Europas Sicherheit hervor. Mit der Mitgliedschaft des nordischen Landes in der Allianz, so Steinmeier neben dem finnischen Präsidenten Alexander Stubb in einer Pressekonferenz in Berlin, habe sich die Sicherheitslage an der Ostflanke des Bündnisses merklich verbessert – ein wichtiges Signal, da der Krieg in Europa erneut Realität geworden sei.

Seit über einem Jahr zählt Finnland nun zum westlichen Verteidigungsbündnis, nachdem das Land im Angesicht der russischen Aggression in der Ukraine seine Neutralität aufgab und den Nato-Beitritt ersuchte. Die strategische Entscheidung gilt als Reaktion auf die wachsenden Sicherheitsbestrebungen angesichts einer langen Grenze zu Russland.

Die Vorzüge des Beitritts betonte auch Bundeskanzler Olaf Scholz während des Besuchs von Stubb in Berlin. Finnlands Eingliederung in die Nato sei ein Gewinn für das ganze Bündnis und speziell für die skandinavischen Länder. Scholz erklärte, das Ziel sei klar definiert: Abschreckung Russlands und die Stärkung des europäischen Zusammenhalts.

Der finnische Präsident Stubb, der sein Amt erst kürzlich angetreten hat, sprach sich für eine vereinte Verteidigung Europas aus und dankte für die deutsche Unterstützung im Ukraine-Konflikt. Während Deutschland mit der Bereitstellung einer dritten Patriot-Abwehrbatterie seiner Verantwortung nachgeht, forderte Scholz andere europäische Nationen dazu auf, ihr Engagement zu überprüfen und gegebenenfalls zu intensivieren.

Neben konventionellen Bedrohungen richteten Steinmeier und Stubb ihre Aufmerksamkeit auch auf hybride Gefahren wie Cyberangriffe und Desinformationskampagnen vonseiten Russlands. Der Bundespräsident sieht dringenden Handlungsbedarf in Europa, um solchen Bedrohungen entgegenzuwirken, während Stubb zur Besonnenheit mahnt und zeitgleich konsequente Schritte in der Bekämpfung hybrider Kriegsführung fordert.