Finanzwelt im Wandel: Scott Bessent als neuer US-Finanzminister nominiert

In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat sich die Machtverteilung in der Finanzindustrie merklich verschoben: weg von den traditionellen Investmentbanken hin zu den aufstrebenden Vermögensverwaltungsgesellschaften. Diese Entwicklung spiegelt sich nun auch in den politischen Entscheidungszentren wider. Mit der Nominierung von Scott Bessent zum Finanzminister hat sich Donald Trump für einen ungewöhnlichen Kandidaten aus dem Umfeld der Wall Street entschieden, der jedoch bisher keine Spitzenposition in einer der etablierten Banken bekleidet hat. Scott Bessent ist nicht der erste Hedgefonds-Manager, der sich auf den Posten des US-Finanzministers wagt. Bereits 2017 hatte Steven Mnuchin als solcher fungiert. Mnuchin hingegen verbrachte zunächst 17 Jahre bei Goldman Sachs, bevor er einen eigenen Fonds gründete, den er nur kurz leitete. Im Gegensatz dazu hat Bessent in seiner gesamten Karriere ausschließlich im Bereich der Investmentverwaltung gearbeitet. Anders als die meisten seiner Kollegen entschied er sich nach seinem Abschluss an der Yale University dafür, direkt bei Brown Brothers Harriman einzusteigen – damals eine der wenigen Firmen, die Anfang der 1980er Jahre Hochschulabsolventen direkt in die Investmentverwaltung einstellten. Seither ist er dem Sektor treu geblieben.