Inmitten globalpolitischer Turbulenzen rücken die Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD zunehmend fokussiert auf die künftige Finanzpolitik in den Mittelpunkt. CSU-Chef Markus Söder betonte die Dringlichkeit des momentanen Verhandlungsstands und hofft auf zielführende Gespräche am dritten Verhandlungstag in Berlin. Im Gespräch sind dabei beträchtliche Finanzpakete für Verteidigung und Infrastruktur, die beiden Parteien jedoch noch einiges an Abstimmung abverlangen. Die jüngsten Enthüllungen über die vorläufige Aussetzung der Militärhilfe der USA an die Ukraine üben zusätzlichen Druck auf die deutschen Verhandler aus. Bis zum bevorstehenden EU-Gipfel in Brüssel sollen die finanziellen Weichenstellungen zur Unterstützung der Ukraine festgezurrt werden, ein Unterfangen, das enorme Anstrengungen erfordert. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig betonte, dass Deutschland und Europa ihre Unterstützung für die Ukraine verstärken müssen. Gleichzeitig müsse jedoch auch die Bundeswehr gestärkt werden, während die heimische Wirtschaft nicht vernachlässigt werden dürfe. Die Ankündigung aus Washington, die Militärhilfe an die Ukraine auf unbestimmte Zeit auszusetzen, könnte schwerwiegende Folgen für das von Russland angegriffene Land haben. Bisher zählten die USA zu den größten Unterstützern der Ukraine, und dieser unerwartete Kurswechsel zieht weitreichende Konsequenzen nach sich, die auch die deutsche Politik vor neue Herausforderungen stellen. SPD-Chef Lars Klingbeil äußerte sich zurückhaltend zu den laufenden Verhandlungen und wies darauf hin, dass ihm ein Schweigegelübde auferlegt wurde, an das er sich strikt halten wolle.
Politik
Finanzverhandlungen im Lichte geopolitischer Spannungen: Union und SPD vor richtungsweisenden Entscheidungen
