Riskantes Manöver am Kapitalmarkt
Der Montagmorgen begann für die Aktionäre von Hewlett Packard Enterprise (HPE) mit einer unangenehmen Überraschung: Ein deutlicher Kursverlust ihrer Aktien.
Grund dafür war die Ankündigung des Technologiekonzerns, frisches Kapital durch die Ausgabe von Wandelanleihen im stolzen Wert von 1,35 Milliarden US-Dollar zu generieren.
Dieses Kapital soll die finanzielle Grundlage für die ambitionierte Übernahme von Juniper Networks bilden, einem Schwergewicht im Bereich der Netzwerktechnologie.
Die Details der Finanzierung
Wandelanleihen sind eine hybride Form der Finanzierung, die Investoren nicht nur regelmäßige Zinszahlungen, sondern auch die Option bietet, ihre Bonds zu einem vorher festgelegten Zeitpunkt in Aktien umzuwandeln.
Diese Flexibilität klingt verlockend, trägt aber auch Risiken in sich – besonders, wenn der Aktienkurs des ausgebenden Unternehmens unter Druck gerät, wie es jetzt bei HPE der Fall ist. Die Anleger reagierten prompt mit Verkäufen, was den Kursrutsch weiter beschleunigte.
Übernahmepläne unter der Lupe
HPEs strategische Entscheidung, Juniper Networks zu schlucken, zielt darauf ab, das eigene Portfolio im Bereich der Künstlichen Intelligenz zu stärken und sich besser im Markt zu positionieren.
Die Übernahme, die mit einem Volumen von 14 Milliarden US-Dollar zu Buche schlägt, ist ein klares Zeichen dafür, dass HPE auf Wachstum durch Akquisition setzt.
„Diese Transaktion wird unsere Position in margenstarken Netzwerklösungen stärken und unser Angebot im Bereich der Künstlichen Intelligenz erweitern“, betonte der CEO von HPE in einer Pressemitteilung.
Kritische Stimmen und Marktreaktionen
Doch nicht alle sind von diesem Kurs überzeugt. Analysten und Investoren stellen die Rentabilität der Übernahme in Frage, insbesondere angesichts der hohen Kosten und der potenziellen Verwässerung der Aktien, sollte die Wandelanleihe in Eigenkapital umgewandelt werden.
Zudem wirft die Wahl der Finanzierungsinstrumente Fragen auf.
„Wandelanleihen können eine kluge Wahl sein, um die Kapitalkosten niedrig zu halten, aber sie bergen das Risiko einer erheblichen Verwässerung, wenn die Aktienkurse fallen“, erklärt ein Analyst von JPMorgan, einer der beteiligten Banken.
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