09. März, 2025

Wirtschaft

Finanzsorgen bei Krankenkassen: Reformbedarf drängt

Finanzsorgen bei Krankenkassen: Reformbedarf drängt

Die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland stehen vor einer ernsten finanziellen Herausforderung. Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums beläuft sich das Defizit für das Jahr 2024 auf beunruhigende 6,2 Milliarden Euro. Ende des Jahres blieben den Kassen lediglich 2,1 Milliarden Euro an Reserven, was nur 0,08 Monatsausgaben entspricht und somit deutlich unter der gesetzlich vorgeschriebenen Mindestrücklage von 0,2 Monatsausgaben liegt.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach setzt auf Reformen, um die angespannte Finanzlage zu stabilisieren. Er betont, dass die Defizite nicht nur Folge gestiegener Kosten für Personal und medizinische Leistungen seien, die durch die Inflation befeuert wurden. Vielmehr sieht Lauterbach Versäumnisse in den letzten Regierungsperioden, das Gesundheitssystem grundlegend zu modernisieren und zukunftssicher zu gestalten.

Ein zentraler Ansatzpunkt des Ministers sind die anstehende Krankenhausreform und eine verstärkte Digitalisierung des Gesundheitssystems. Lauterbach fordert zudem, dass weitere Steuerressourcen bereitgestellt werden, um ein Ansteigen der Beitragssätze zu verhindern. Insbesondere die Regelung des Bundeszuschusses für versicherungsfremde Leistungen, der seit 2017 nicht mehr angepasst wurde, soll dynamisiert werden.

Im vergangenen Jahr standen den gesetzlichen Krankenkassen Einnahmen von 320,6 Milliarden Euro Ausgaben von 326,8 Milliarden Euro gegenüber, was aufzeigt, wie dringend die Strukturreformen umgesetzt werden müssen.