Der Entwurf des umfangreichen Finanzpakets der Regierung hat die Börse in Aufruhr versetzt und vor allem Rüstungsaktien auf neue Höhen getrieben. Im vorbörslichen Handel auf der Plattform Tradegate durchbrachen die Papiere von Rheinmetall erstmals die symbolische Marke von 1.400 Euro und notierten zuletzt mit einem Aufschlag von über 4 Prozent bei 1.426 Euro. Auch die Aktien von Hensoldt zeigten sich in starker Verfassung, sie kletterten um 3,4 Prozent, verpassten jedoch knapp ein neues Rekordhoch mit einem Kurs von 74,75 Euro. Renk notierte mit einem Anstieg von fast 5 Prozent auf 42,17 Euro ebenfalls auf einem neuen Höchststand. Besonders herausragend entwickelte sich die Performance von Steyr Motors: Nach einem beeindruckenden Plus von fast 70 Prozent am Freitag legten die Wertpapiere nochmals um bis zu 53 Prozent zu und erreichten ein Rekordhoch von 138 Euro. Der geringe Streubesitz, bei dem die Beteiligungsgruppe Mutares als Großaktionär fungiert, dürfte diesen Aufschwung weiter befeuern. Entsprechend zogen Mutares-Aktien ebenfalls markant um 13,6 Prozent auf ein Rekordniveau an. Die politische Bühne in Berlin bietet reichlich Spannung: Der Bundestag soll am Dienstag über das umfassende Finanzpaket abstimmen, das unter den Parteien Union, SPD und Grüne ausverhandelt wurde. Am Freitag ist dann der Bundesrat an der Reihe. Für beide Abstimmungen sind Zweidrittelmehrheiten erforderlich. Die Koalition beabsichtigt unter anderem, das Grundgesetz so zu ändern, dass Verteidigungsausgaben bis maximal einem Prozent des Bruttoinlandsprodukts unter die Schuldenbremse fallen, während darüber hinausgehende Ausgaben kreditfinanziert werden dürfen. Dies soll den Bundesländern zusätzlichen Spielraum für eigene Schulden verschaffen. Ein neu zu verankernder Sonderfonds wird voraussichtlich die Bereiche Infrastruktur und Klimaneutralität stärken und mit 500 Milliarden Euro, ebenfalls aus Krediten, gefüllt werden.
Politik
Finanzpaket des Bundes beflügelt Aktienkurs von Rüstungsunternehmen
