Die Angebotslage an den deutschen Finanzmärkten bleibt vielversprechend, während Investoren ihre Hoffnungen auf ein ambitioniertes Finanzpaket der Bundesregierung richten. Früh am Dienstagmorgen verzeichnete der DAX einen bemerkenswerten Anstieg um 0,88 Prozent und erreichte 23.359,43 Punkte, nur knapp unter dem Rekordwert von 23.476 Punkten, der im März dank der Aussichten auf umfangreiche schuldenfinanzierte Investitionen erreicht wurde.
Investoren sind zuversichtlich, dass das Finanzpaket im Bundestag eine wesentliche Hürde nehmen wird, um dann die Zustimmung im Bundesrat zu erhalten. Seit Jahresbeginn hat der DAX seinen Vorsprung auf über 17 Prozent ausgebaut, womit er sich als klarer Gewinner auf dem Aktienmarkt präsentiert, wie Marktanalyst Thomas Altmann von QC Partners betonte.
Auch der MDax profitierte, er stieg um 1,70 Prozent auf 30.015,52 Punkte, während der EuroStoxx 50 bescheidener um 0,6 Prozent zulegte. Im Bundestag steht eine Sondersitzung zur Debatte über die Lockerung der Schuldenbremse sowie über Investitionen in Verteidigung, Infrastruktur und Klima an. Die erforderlichen Mehrheiten sind bei SPD, der Union und den Grünen vorhanden, doch muss auch der Bundesrat später zustimmen.
Ökonom Michael Heise von HQ Trust mahnt jedoch zur Vorsicht, dass bloße Staatsausgaben nicht automatisch Wachstum bedeuten. Notwendig seien strukturelle Reformen, um die Wirtschaft langfristig zu stärken und einem möglichen Handelskonflikt mit den USA zu entgehen. Die mögliche Finanzierung eines solchen Finanzpakets durch hohe Schuldenstufen bleibt ein Sorgenpunkt.
Topaktien aus den Bereichen Rüstung und Infrastruktur zeigten auch am Dienstag solide Leistungen. Aktien wie Rheinmetall, Hensoldt, Renk, Thyssenkrupp und SFC Energy stehen besonders im Fokus. Während Hensoldt und Renk neue Spitzenwerte erreichten, verzeichnete SFC Energy ein bemerkenswertes Plus von über 15 Prozent. Mutares, mit Anteilen an Steyr Motors, profitierte weiter durch den Energie- und Rüstungsboom.
Die Unternehmen Fraport und Springer Nature lieferten durchwachsene Unternehmensberichte, die zu Kursrückgängen führten. Besonders Springer Nature zeigte im SDax ein Minus von 3,6 Prozent. Indes setzte sich Hellofresh mit einem Gewinn von 1,1 Prozent durch, gestützt durch die positive Bewertung von JPMorgan. CTS Eventim hingegen verlor etwas an Boden, nachdem Analyst Ed Vyvyan seine Kaufempfehlung zurückzog.